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Die Alba-Neuzugänge Peyton Siva, Bogdan Radosavljevic, Engin Atsür (v.l.n.r.) mit Ismet Akpinar, einem der wenigen verbliebenen Spieler.

© dpa

Alba Berlin startet in die Saison: Neuer Trainer, neue Spieler: Ach du gelbe Neune!

Chaotische Vorbereitung, starke Konkurrenz, neuer Coach und acht neue Spieler: Alba Berlin startet mit vielen Unbekannten in die Saison.

Vielleicht ist es einfacher, mit Gewissheiten zu starten, mit dem, was gleich bleibt. Die Basketballer von Alba Berlin tragen wie vergangene Saison quietschgelbe Trikots und sie spielen weiter in der Arena am Ostbahnhof, auch beim Auftakt der neuen Bundesliga-Saison am Samstag um 18 Uhr gegen Bonn. Allerdings werden die Zuschauer am Eingang künftig wie am Flughafen durch Metalldetektoren geführt. Das ist eher weniger der Partnerschaft mit einem Recycling-Unternehmen geschultet, die ins mittlerweile 25. Jahr geht, als einem erhöhten Bedürfnis nach Sicherheit. Das ist verständlich, starten die Berliner doch in eine Spielzeit voller Ungewissheiten, mit einigen Fragezeichen und neun Neuen, inklusive Trainer.

Neuer Coach

Nach vier Jahren und drei Pokalsiegen gingen Alba und Sasa Obradovic im Sommer getrennte Wege, die Beziehung hatte sich abgenutzt. Als neuer Coach kam Ahmet Caki von Efes Istanbul. Der Türke ist ein ruhigerer und ernsterer Zeitgenosse als sein serbischer Vorgänger, der mit seiner aufbrausenden Art eine Attraktion war. Caki krault am Spielfeldrand lieber nachdenklich sein Kinn. Welchen Spielstil der 41-Jährige bevorzugt, erscheint noch vage, bisher wirft er mit Phrasen wie moderner Basketball, Teamwork und Spielkontrolle um sich. Ein wenig mehr Taktiktüftelei täte Alba sicher gut. Zu viel Zeit zum Grübeln kann sich Caki beim Kaltstart in Deutschland aber kaum nehmen.

Chaotische Vorbereitung

Einüben konnte Caki bisher wenig. Erst seit dieser Woche hat er sein komplettes Team zusammen, nachdem die Nationalspieler Kikanovic, Giffey und Vargas sowie die Nachkäufe Gaffney und Carter eingetroffen sind. Zuvor hatte sich Neuzugang Malcolm Miller das Handgelenk gebrochen, während Toptalent Brandon Ashley seinen Vertrag nicht erfüllen wollte. Mittenhinein platze eine Werbereise nach China, bei der Caki und zwei Spieler wegen Visa-Problemen fehlten. Das Team muss sich nun in den Pflichtspielen finden. Die Generalprobe in erstmals kompletter Besetzung ging am Mittwoch gegen Zielona Gora 75:92 verloren.

Acht neue Spieler

Der Umbruch fiel diesmal noch größer aus als im enttäuschend endenden Vorjahr, als zunächst sechs Neue gekommen waren. Bei den vier Siegen und fünf Niederlagen in den Testspielen überzeugte vor allem Center Bodgan Radosavljevic. Distanzwerfer Dominique Johnson und die beiden neuen Spielmacher Peyton Siva und Engin Atsür deuteten an, dass sie Verstärkungen sein können. Kraftpaket Jonathan Malu will zeigen, dass er mehr ist als eine Ergänzung. Die neuen Forwards Tony Gaffney und Paul Carter müssen sich schnell integrieren, wie auch irgendwann Malcolm Miller, wenn sein Bruch in drei Monaten verheilt ist.

Die Konkurrenz

Meister Bamberg, der am heutigen Freitag gegen Frankfurt startet, will den dritten Titel in Folge und blieb in der Vorbereitung ungeschlagen, Bayern München holte als neuen Coach Sasa Djordjevic, der mit Serbien in Rio Silber gewann. Auch Ludwigsburg, Oldenburg und Ulm sind in der Bundesliga ambitioniert. Im Eurocup wartet wegen Verbandsstreitigkeiten zudem ein unberechenbares Teilnehmerfeld. Verliert Alba also weiter an Boden? „Die besten Spielzeiten wurden immer dann gespielt, wenn es am Anfang nicht so rund lief“, sagt Geschäftsführer Marco Baldi trotzig. „Ich hatte selten so Bock auf eine Saison wie diesmal.“

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