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Knapp daneben, auch vorbei. Im April 2010 scheiterte Alba, im Bild Dragan Dojcin, erst im Finale des Eurocups an Valencia.

© Imago

Alba im Eurocup: Mitschwimmen in der Armada

Im undankbaren Eurocup starten Albas Basketballer am Mittwochabend gegen SIG Straßburg in die Zwischenrunde. "Es ist langweilig, aber es ist so", sagt Geschäftsführer Marco Baldi.

Berlin - Als die Konfettikanone ihre Ladung durch die Arena von Vitoria ballerte, ließen die Berliner Spieler endgültig ihre Köpfe sinken. Die Basketballer von Alba waren im April 2010 so nah am großen Triumph vorbeigeschrammt, sie hatten sich ins Finale des Eurocups vorgekämpft, wo sie Valencia deutlich mit 44:67 unterlagen. Jetzt wurde ihnen klar, dass sie gerade eine riesige Chance verpasst hatten: Es kommt im Basketball nur sehr selten vor, dass man ein europäisches Finale erreicht. „Auch damals war es sehr, sehr schwer“, erinnert sich Albas Geschäftsführer Marco Baldi. „Heute ist es noch schwerer.“

Der Eurocup ist und bleibt ein undankbarer Wettbewerb. Im zweitwichtigsten europäischen Basketball-Europapokal nach der Euroleague sammelt sich die Armada all jener Teams, die nicht ganz zur absoluten Elite des Kontinents gehören, den Spitzenklubs in Sachen Budget und Qualität aber kaum nachstehen. Zudem rutschen in diesem Jahr erstmals die in der Euroleague-Vorrunde gescheiterten Klubs in den Eurocup. Zum Auftakt der Zwischenrunde empfangen die Berliner am Mittwoch (20 Uhr, Arena am Ostbahnhof) genau so ein Team, den französischen Vizemeister SIG Straßburg. Albas weitere Gegner heißen Khimik Juschni aus der Ukraine und Radnicki Kragujevac aus Serbien, zwei typische Mannschaften für den Eurocup. „Da sind viele Klubs dabei, die vielleicht nicht den ganz großen Namen haben, aber ein hohes Leistungsvermögen“, sagt Marco Baldi.

Angesichts der Klubs, die in der Zwischenrunde der besten 32 Mannschaften vertreten sind, will Albas Manager noch nicht darüber nachdenken, wie weit seine Mannschaft kommen könnte. „Es ist langweilig, aber es ist so: Wir müssen erst mal sehen, dass wir die Runde überstehen“, sagt Baldi. Um das Achtelfinale zu erreichen, müssen die Berliner nach Hin- und Rückspielen mindestens Zweiter in ihrer Vierergruppe werden.

Im Gegensatz zur Euroleague-Zwischenrunde, die in Achtergruppen an 14 Spieltagen ausgetragen wird, hat der Eurocup laut Baldi „den stärkeren Pokal-Charakter“. Ausrutscher, Schwächephasen und vor allen Dingen Heimniederlagen lassen sich kaum mehr ausbügeln. „Es kommt sehr viel auf den Moment an“, sagt Marco Baldi. Nach zuletzt acht Siegen in Folge spricht dieses Momentum für die Berliner, Straßburg hingegen musste nach dem Aus in der Euroleague den französischen Nationalcenter Alexis Ajinca zu den New Orleans Pelicans in die NBA ziehen lassen und sein Team umbauen.

Baldi glaubt aber ohnehin nicht, dass die in der Euroleague gescheiterten Teams wie Bamberg, Siena oder eben Straßburg den Wettbewerb dominieren werden. Seit Albas Finalniederlage 2010 holten drei russische Teams den Eurocup, auch in diesem Jahr zählen Unics Kazan und Khimki Moskau zu den Favoriten. Die beiden finanzstarken russischen Spitzenklubs dürften auch für die Absteiger aus der Euroleague große Hürden darstellen. Für Alba wird es im Eurocup einmal mehr darum gehen, so lange wie möglich in der Armada mitzuschwimmen. Um dann, wenn es der Moment erlaubt, vielleicht ein bisschen auszureißen.

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