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Sport: Alba müht sich zum Pflichtsieg

Berliner Basketballer gewinnen 75:72 gegen Karlsruhe

Berlin (ru). 13,6 Sekunden noch, zwei Freiwürfe gegen den deutschen Basketballmeister Alba Berlin. Beide Male muss Anton Gavel treffen, um zum 73:73 für den Aufsteiger BG Iceline Karlsruhe auszugleichen. Doch beim zweiten Versuch zeigt der 19Jährige Nerven, der Ball verfehlt den Korb – zum Glück für Alba. Der Favorit gewann gestern das Bundesligaspiel in der Max-Schmeling-Halle mühsam 75:72 (36:42).

5493 Zuschauer sahen in der ersten Halbzeit eine Berliner Mannschaft, die nach schneller 11:2-Führung immer schwächer wurde: Nur ein Punkt in den ersten fünf Minuten des zweiten Viertels, neun Ballverluste bis zur Pause, viele in Korbnähe vergebene einfache Würfe, „der Trainer war zur Halbzeit stocksauer, und er hatte Recht“, sagt John Best (16 Punkte, 9 Rebounds), der mit Jovo Stanojevic (18/11) bester Berliner war. Topscorer war Karlsruhes Narcisse Ewodo (22). „Der Sieg hätte uns nicht so schwer fallen dürfen. Vielleicht haben einige den Gegner unterschätzt“, überlegte Best. Einen Gegner, der nach Meinung seines Trainers Ivan Vojtko „das wahrscheinlich beste Spiel der Vereinsgeschichte gemacht hat“.

Albas Trainer Emir Mutapcic übte öffentlich nur moderate Kritik an seinem Team („Die Konzentration hat anfangs nicht gestimmt“.) und verwies stattdessen auf die verletzt fehlenden Spieler Garris und Szewczyk und ein Duo, das sich angeschlagen durchgekämpft habe: Demirel und Petrovic. Letzterer hatte sich schon vor rund zehn Tagen, kurz nach seiner starken Leistung gegen Tau Vitoria, einen Kapselriss im Ringfinger zugezogen – eine Verletzung, die ihn deutlich behindert, die Alba aber bislang geheim gehalten hatte – um den Gegner nicht auf die Schwachstelle hinzuweisen?

Ablenken wollte Mutapcic wohl, als er nach dem Spiel über alles Unheil schimpfte, mit dem Alba zu kämpfen habe – generelle Aussagen, die er nicht auf das gestrige Spiel bezogen wissen wollte. Die Schiedsrichter seien oft zu schlecht ausgebildet oder unerfahren und würden Alba benachteiligen, außerdem „sind wir das einzige Euroleague-Team in Deutschland und werden nicht im Fernsehen übertragen“, jedenfalls nicht bundesweit. TV Berlin sendet alle internationalen Spiele von Alba live, die Live-Übertragungen aus der Bundesliga freitags im DSF finden ohne Berliner Beteiligung statt. Der Termin ist zu dicht an Albas Europaliga-Mittwoch. „Wir sind keine Schafe, wir werden kämpfen“, kündigte Mutapcic an. Mehr Kampfgeist von Anfang an hätte seinem Team gestern auch nicht geschadet.

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