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Albas Gegner: Tau Vitoria: Die Unbesiegbaren

Tau Vitoria hat 40 der letzten 41 Heimspiele in der Europaliga gewonnen - heute ist Alba Berlin der Gegner.

Marco Baldi „tut es in der Seele weh“, dass er am Mittwochabend nicht in der Fernando-Buesa-Arena in Vitoria sein kann, sondern sich wegen diverser Termine mit der Übertragung auf Sportdigital.tv begnügen muss. „Das ist ein besonderes Spiel“, sagt der Geschäftsführer von Alba Berlin vor dem Europaligaspiel bei Tau Vitoria. Das baskische Team hat von den letzten 41 Europaliga-Heimspielen seit Januar 2005 sage und schreibe 40 gewonnen. Nur im November 2007 gab es eine 76:85-Niederlage gegen ZSKA Moskau, den späteren Europaliga-Champion.

„Es ist eine Freude, gegen so ein Team spielen zu dürfen“, sagt Baldi angesichts der Klasse des Gegners vor dem Auftritt des Europaliga-Neulings beim regelmäßigen Final-Four-Teilnehmer. Baldi beeindruckt , „dass die alles aus ihren Möglichkeiten machen, und sie haben keinen Nickelminen-Besitzer wie ZSKA Moskau“. Finanziell gut gestellt sind aber auch die Spanier, deren Sponsor ein Keramikproduzent ist. Im Mai beim Final Four in Berlin soll endlich der erste Europaligasieg gelingen. Taus Trainer Dusko Ivanovic hat diesen Triumph als Spieler zweimal gefeiert: mit Jugoplastika Split, zusammen mit Albas Trainer Luka Pavicevic.

Damit Alba heute Abend nicht völlig auseinandergenommen wird, dürfe das Team nicht zu viel Respekt zeigen, sagt Baldi. „Wir dürfen auf keinen Fall gebückt antreten, sonst fallen sie über uns her“, warnt er. „Wir haben überhaupt nichts zu verlieren. Das darf allerdings auch nicht zu falscher Lockerheit führen. Die Spanier münzen zwei Minuten Schwäche in einen Vorsprung um, der kaum noch aufzuholen ist.“ Fraglich ist, ob Julius Jenkins spielen kann, wegen einer Prellung der linken Hand ist sein Einsatz gefährdet.

Mit oder ohne Jenkins – hohe Konzentration wird nötig sein, um Taus Stars zumindest ins Straucheln zu bringen. Zuletzt setzte sich Tau knapp mit 91:90 in Ljubljana durch, zuvor wurde Fenerbahce Istanbul 80:70 geschlagen – Alba unterlag vergangene Woche bei den Türken 73:82. Schwachstellen gibt es nicht: Pablo Prigioni ist Spielmacher der argentinischen Nationalmannschaft, die in Peking Olympia-Bronze gewann, sein Nebenmann Igor Rakocevic ist in Topform und hat in den ersten beiden Europaliga-Spielen insgesamt 37 Punkte gemacht. Der Brasilianer Tiago Splitter wurde in der Vorsaison zum besten Center der Europaliga gewählt. Um Tau zu stoppen, dürfe Alba jedoch nicht das eigene Spiel ändern, sagt Baldi. „Wir müssen unser Spiel spielen, wenn wir versuchen, etwas zu ändern, wird es nichts.“

Um einmal so weit zu kommen wie Tau, bräuchte auch Alba Berlin Superstars, am besten solche wie NBA-Profi Dirk Nowitzki. Der hat im WDR gesagt, dass im Falle einer Rückkehr in die Bundesliga zum Karriereende nur Alba infrage käme. Sein Vertrag in Dallas läuft allerdings noch drei Jahre. Die Sensation in Vitoria muss Alba ohne ihn schaffen.

Helen Ruwald

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