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Sport: Albas Trauma

Marko Pesic fällt mit gebrochener Hand wochenlang aus

Berlin . Für die Spieler des Zweitligisten TuS Lichterfelde ist es eine tolle Sache: Wenn beim Deutschen Basketballmeister Alba Berlin Profis verletzt ausfallen, dürfen die Akteure des Kooperationspartners mit dem Rest üben, damit Albas Training überhaupt durchgezogen werden kann. In dieser Saison haben sie dazu reichlich Gelegenheit, weil nur Teoman Öztürk ohne Blessuren blieb. Und Vladimir Petrovic – aber den verpflichtete Alba erst Ende Februar.

Gestern gab Albas Manager Carsten Kerner die nächste Krankmeldung bekannt: Nationalspieler Marko Pesic hat sich am Sonntag gegen Bamberg einen Mittelhandbruch zugezogen, „er bekommt eine Gipsmanschette, fehlt am Wochenende in der Pokalendrunde und im Play-off-Viertelfinale“ gegen Frankfurt. Center Jovo Stanojevic (Oberschenkelzerrung) beginnt heute mit Lauftraining, sein Einsatz im Pokalhalbfinale am Samstag gegen Gießen ist ungewiss.

Mal ein gebrochener Fuß wie bei Collins, nun eine gebrochene Hand, „es ist ein Trauma“, sagt Mutapcic. Er gibt nicht energisch genug pfeifenden Schiedsrichtern eine Mitschuld an mancher Verletzung. „Basketball ist ein Spiel mit Regeln, ich hoffe, es bleibt dabei.“ Bambergs Jason Sasser habe im Zweikampf gegen Pesic „nicht das Ziel gehabt, den Ball zu klauen, sondern Marko zu treffen“, sagte Mutapcic erregt. Weitere Ursachen für die vielen Verletzten seien „Unglück und die hohe Belastung“ vor allem der Nationalspieler. Pesic, Mithat Demirel, Stefano Garris, Henrik Rödl und Jörg Lütcke hatten nach dem Gewinn von WM-Bronze nur wenige Tage Urlaub, ehe die Doppelbelastung Bundesliga/Euroleague begann. Alle fünf verletzten sich mindestens einmal, Lütcke (Kreuzbandriss) fällt bis Saisonende aus.

Einige Berliner kamen zwar fast immer zum Einsatz, quälten sich aber wie Quadre Lollis mit Schmerzen übers Feld. Sie sollten und wollten spielen, konnten es aber nur bedingt. Die Zeit, um ihre Blessuren vollständig auszukurieren, fehlte. Die Verletzten saßen beim Therapeuten, Mutapcic improvisierte im Training und bei der Aufstellung. Das Team um die Zugänge Collins, Stanojevic und Lollis konnte sich nie richtig einspielen.

Dennoch geht Alba als Tabellenzweiter in die Play-offs und sieht mit ein wenig Neid auf Tabellenführer Bonn: Aus dessen Startformation hat keiner auch nur ein einziges Bundesligaspiel verpasst.

Helen Ruwald

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