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Sport: Alle Affen aufgepasst

Michael Rosentritt fragt sich, was die Reform der EM soll

Am Fuße des Affenfelsens von Gibraltar werden sie nun vermutlich noch einmal alle Sinne und Kräfte bündeln. Bislang ist dem dort ansässigen Fußballverband eine Aufnahme in die Uefa verwehrt geblieben. Aber wenn sie erst einmal drin sind im europäischen Verband, dann sind sie zu 50 Prozent bei der Europameisterschaft.

Seit gestern tun sich plötzlich ganz neue Horizonte auf für Zwergenstaaten wie den am Zipfel der iberischen Halbinsel. Bisher baten die Kicker aus Gibraltar um Aufnahme in die Uefa, weil sie einen Startplatz im europäischen Vereinswettbewerb haben wollten. Warum aber so bescheiden, wenn es doch eine Nummer größer geht: die Teilnahme an der EM.

Die Uefa hat gestern beschlossen, dass von 2016 an die Europameisterschaft mit 24 statt 16 Teams ausgespielt wird. Zur Uefa zählen 53 Mitgliedsländer mit ihrem jeweiligen Fußballverband. Mit anderen Worten: Beinahe jedes zweite Land wird es zur EM-Endrunde bringen. Wahnsinn!

Michel Platini hatte vor seiner Wahl zum Uefa-Präsidenten versprochen, den kleinen Nationalverbänden zu helfen. Ob die EM aber die richtige Plattform ist, muss bezweifelt werden. Die EM ist seit Jahren eine starke Marke. Da keine sogenannten Exoten mitspielen, ist sie im Unterschied zur WM sportlich sogar anspruchsvoller. Unstrittig aber ist, dass es von 2016 an solchen Fußballexoten wie England leichter fallen dürfte, mal wieder dabei zu sein bei einer EM.

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