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Sport: Am liebsten ungemütlich

Wolfsburg gewinnt 3:1 und trauert dem alten Stadion nach

Wolfsburg. Der junge Tobias Rau braucht es nicht unbedingt gemütlich. „Schade, dass wir das Stadion wechseln müssen“, sagte der offensive Verteidiger des VfL Wolfsburg nach dem 3:1 über Werder Bremen. „Hier läuft es doch super, wer weiß, ob es im neuen Stadion so bleibt.“ Da sieht man, wohin Aberglaube führen kann: Das alte VfL-Stadion, in dem die Mannschaft weitaus erfolgreicher ist als auswärts, ist eine komfortlose Brücke in die 60er-Jahre. Das neue, das in diesen Tagen fertig wird, ist Stolz und Hoffnung der Wolfsburger auf eine größere Zukunft. Einmal, gegen Dortmund, darf Tobias Rau noch nostalgisches Flair genießen, dann beginnt, so Trainer Wolfgang Wolf, „hoffentlich eine neue Zeit für uns“.

Recht günstige Voraussetzungen dafür hat Wolfsburg gestern noch geschaffen. „Im Fußball gewinnt, wer die meisten Zweikämpfe gewinnt“, sagte Wolfsburg Spielmacher Stefan Effenberg. Dabei ging er beispielhaft voran, wenn auch – wie bei seinen Kollegen – das spielerische Element nicht gerade berauschte. Eine schöne Einzelleistung von Martin Petrov brachte das verkrampfte Spiel ins Rollen, ferner eine Rote Karte für den Bremer Charisteas (45. Minute). Die nämlich zwang Bremen endlich zu Risiko und Engagement. „Das haben wir recht gut gemacht“, lobte später Trainer Thomas Schaaf. Nach dem 2:0 durch Ponte reichte es aber nur noch zum Anschlusstreffer von Micoud, ehe Effenberg mit dem 3:1 alles klärte.

Namentlich Petrov zeigte, dass mit etwas Esprit auch solch ein Spiel zu gewinnen ist. „Das hat Spaß gemacht“, sagte Petrov später im windgepeitschten Nieselregen, „es war ja auch unser Wetter.“ Noch so ein Argument gegen den Umzug: Die künftige Volkswagen-Arena hat die Option auf ein geschlossenes Dach.

Raim, Witkop

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