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Auf den Kopf gestellt. Victor Cruz und die New York Giants haben überraschend den Super Bowl erreicht.

© dpa

American Football: Entscheidung mit dem letzten Schuss

Die Kicker Billy Cundiff und Lawrence Tynes entscheiden die Halbfinalspiele in den Play-offs der NFL – mit ganz unterschiedlicher Dramaturgie.

Die New England Patriots und die New York Giants stehen im Super Bowl der National Football League (NFL). Die Patriots gewannen am Sonntag im Halbfinale ihr Heimspiel gegen die Baltimore Ravens 23:20. Im anderen Halbfinale setzten sich die Giants 20:17 nach Verlängerung bei den San Francisco 49ers durch. Das Finale findet am 5. Februar in Indianapolis statt.

Der Deutsche Sebastian Vollmer fehlte bei New England wegen einer Fußverletzung. Er erlebte wie die fast 70.000 Zuschauer eine packende Partie, in der die Abwehrreihen dominierten und New England zur Pause mit 13:10 vorn lag. „Unsere Defensive war riesig“, lobte Patriots Quarterback Tom Brady. Er hatte mit einem Ein-Yard-Sprung über die Ravens-Verteidiger in der 49. Minute den Touchdown zur 23:20-Führung erzielt. Mit diesem Vorsprung und Ballbesitz für Baltimore ging es in die Schlussminute. Als noch 27 Sekunden zu spielen waren, passte Quarterback Joe Flacco in die Arme von Wide Receiver Lee Evans zum vermeintlich siegbringenden Touchdown. Doch Verteidiger Sterling Moore schlug Evans den Ball noch aus der Hand. Zwölf Sekunden später hätte Kicker Billy Cundiff die Gäste per Field-Goal aus 32 Yards in die Verlängerung schießen können, verfehlte jedoch deutlich. „Dafür gibt es keine Entschuldigung. Ich habe meine Mannschaft im Stich gelassen, dass ist eine große Enttäuschung“, meinte Cundiff. „Es war ein unglaubliches Spiel, bis zum Schluss offen“, sagte Brady, der durch seinen 16. Play-off-Sieg mit Quarterback-Legende Joe Montana gleichgezogen hat.

Während es für Brady bereits der fünfte Super Bowl wird, steht in Vollmer erst der zweite deutsche NFL-Profi im Endspiel. 1983 und 1985 hatte Kicker Uwe von Schamann jeweils mit den Miami Dolphins verloren. „Es ist ein super Gefühl, jetzt muss ich nur zusehen, dass ich bis dahin fit werde“, sagte Vollmer, der nach seinem Fußbruch am 27. November schon auf sein Comeback gegen die Ravens gehofft hatte. Gegen die für ihr körperlich hartes Spiel bekannten Gäste wollte Trainer Bill Belichick jedoch kein Risiko mit seinem deutschen Right Tackle eingehen. „Es geht mir gut, hat diesmal aber noch nicht ganz gereicht“, erklärte Vollmer.

Der Gegner der Patriots, die New York Giants, konnte sich in der Regenschlacht von San Francisco erneut auf Lawrence Tynes verlassen. Der Kicker hatte das Team bereits vor vier Jahren beim 23:20-Halbfinalsieg in Green Bay mit einem Field Goal in der Verlängerung zum Super Bowl geschossen. Diesmal traf er nach einem Ballverlust von San Franciscos Kyle Williams kurz vor der eigenen Endzone aus 31 Yards Entfernung zum Sieg in der Verlängerung. Die Giants setzen damit ihren starken Lauf nach einer durchwachsenen ersten Saisonhälfte fort, bereits eine Woche zuvor siegten sie überraschend beim Top-Favoriten und Titelverteidiger Green Bay Packers. Tynes konnte nach dem Spiel sein Glück kaum fassen: „Das war mein zweiter spielentscheidender Treffer in meinem zweiten Meisterschaftsspiel.“ In Indianapolis kommt es somit zur Neuauflage des Super Bowls von 2008. Damals hatten die Giants mit 17:14 gewonnen und den favorisierten Patriots die einzige Saisonniederlage zugefügt. (Tsp/dpa/dapd)

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