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Sport: Angestrengt weghören

Der Faxfälscher wäre leicht zu identifizieren – wenn man wollte

Berlin. Wer ist der Fälscher des ominösen Istaf-Faxes? Stéphane Franke, der von Klaus-Peter Nowack in einer Eidesstattlichen Erklärung beschuldigte frühere Meeting-Direktor, der das jedoch vehement und anwaltlich dementiert? Oder jemand anderer? Die Antwort wäre einfach. Ein führender Berliner Politiker oder einer seiner Mitarbeiter müsste nur den Mentaltrainer Hartwig Marx anrufen. Marx kennt den Fälscher, er darf dessen n diesen Personen sagen. Der Fälscher saß bei Marx in der Praxis und hat ihm in einem Schriftstück erlaubt, seinen Namen an Politiker oder „Personen in ähnlicher Funktion“ weiterzugeben.

Mehrere Staatsanwaltschaften und Kripobeamte arbeiten an dem Fall. Ein Anruf könnte ihnen weiterhelfen. Ruft einer an? „Nein“, sagt Thomas John, Sprecher von Sportsenator Klaus Böger. „Das ist nicht unsere Aufgabe. Da ermitteln Staatsanwaltschaften, wir können da nicht in laufende Ermittlungen eingreifen, das ist rechtsstaatlich nicht machbar.“

„Das ist eine politisch motivierte Ausrede“, sagt ein Vorsitzender Richter am Landgericht Berlin, der ungenannt bleiben möchte. „Eine Nachfrage in diesem Fall würde die Ermittlungen ja sogar erheblich beschleunigen, aber auf keinen Fall behindern.“ Das Problem ist möglicherweise, was nach dem Anruf passiert. „Dann wären der entsprechende Politiker oder jemand aus seinem Haus als Funktionsträger oder als Beamte regelrecht verpflichtet, die Staatsanwaltschaft zu informieren. Solche Personen müssen Amtshilfe leisten, wenn sie Informationen besitzen, die in einem Ermittlungsverfahren weiterhelfen.“ So jedenfalls würden die gesetzlichen Bestimmungen lauten.

„Rein rechtlich gibt es für einen Anruf keine Hinderungsgründe“, sagt der Richter. „Viel interessanter ist, weshalb die den Namen nicht hören wollen.“ Frank Bachner

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