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Sport: Annika Becker macht es vor

Die Erfurterin gewinnt Silber im Stabhochsprung

Paris. Die deutschen Leichtathleten haben bei den Weltmeisterschaften in Paris ihre erste Medaille gewonnen. Im Stabhochsprung holte sich Annika Becker aus Erfurt Silber mit 4,70 m. Dafür bekommt sie eine Prämie von 30 000 Dollar. Genau zum richtigen Zeitpunkt präsentierte sich die 21-Jährige in Topform und sprang ihre beste Höhe in dieser Saison. Weltmeisterin wurde die Russin Swetlana Feofanowa mit 4,75 m. Rang drei ging ebenfalls an eine Russin: Die aktuelle Weltrekordlerin (4,82 m) Jelena Isinbajewa kam überraschend nicht über 4,65 m hinaus.

Die zweite deutsche Springerin im Finale, Yvonne Buschbaum (Stuttgart), wurde mit 4,50 m Sechste. Dass sie dreimal an 4,60 m scheiterte, bedeutete eine Enttäuschung für die 22-Jährige, die trotz der hochkarätigen Konkurrenz ein hohes Ziel ausgegeben hatte. „Alles andere als eine Medaille wäre eine Enttäuschung“, hatte sie gesagt.

„Ich habe mich gestern noch ziemlich mies gefühlt“, sagte Becker, die tags zuvor an einer Erkältung litt. Sie gewann die Medaille, obwohl sie im Verlauf der Saison eher die Nummer zwei hinter Buschbaum gewesen war. „Keine ist unschlagbar“, hatte Annika Becker vor den Weltmeisterschaften die Frage nach den Favoritinnen beantwortet. Sie sollte Recht behalten – gestern ließ sie nicht nur die Weltrekordlerin hinter sich, sondern auch die Titelverteidigerin und Olympiasiegerin Stacy Dragila (USA), die mit 4,55 m Vierte wurde.

Mit dem ersten Sprung über 4,60 m hatte Annika Becker ihre Bronzemedaille bereits sicher. Ganz kurz durfte Annika Becker sogar von mehr träumen. Denn als erste Springerin überquerte die deutsche Rekordhalterin (4,77 m) in ihrem zweiten Versuch 4,70 m. Das bedeutete für knapp zwei Minuten die Führung. Doch gleich danach überquerte auch Feofanowa diese Höhe und übernahm Platz eins. Die Russin sprang schließlich auch noch 4,75 m. Jörg Wenig

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