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Fanvertreter beim Fankongress 2014 in Berlin.

© dpa

Arbeitsgemeinschaft verlassen: Fanvertreter beenden Dialog mit DFB

Vier Fan-Organisationen haben die Zusammenarbeit mit dem DFB aufgekündigt: Sie werfen dem Verband vor, keinen Willen zum Dialog zu erkennen.

Mehrere Fan-Organisationen haben die formelle Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) beendet und die Arbeitsgemeinschaft „Fanbelange/Fanarbeit“ am gestrigen Mittwoch verlassen. Die Organisationen ProFans, UnsereKurve, Queer Football Fanclubs und F_in teilten mit, sie hätten „keinen dauerhaften und ernsthaften Willen des DFB erkennen können, mit Fußballfans einen transparenten und zielführenden Dialog zu etablieren“. Der DFB reagierte zunächst nicht konkret auf die Vorwürfe. Der beim Verband für Fanthemen zuständige Sicherheitsbeauftragte Hendrik Große Lefert äußerte lediglich die Hoffnung, „den guten und produktiven Dialog der vergangenen Jahre schon bald wieder aufnehmen zu können“.

Die Produktivität der AG hatten die Fanvertreter allerdings schon einige Zeit vermisst. „Die Leute, die beim DFB für Fanbelange zuständig sind, sind nicht in der Lage, Dinge in Bewegung zu setzen“, sagt ProFans-Sprecher Alex Schulz. Einen konkreten, aktuellen Anlass für das Ende des Dialogs habe es nicht gegeben. Laut der Fanvertreter seien Themen wie Kombitickets und Fanutensilien in der vierteljährlich tagenden AG zwar besprochen worden, konkrete Ergebnisse seien aber nicht zustande gekommen. „Die Kommunikation innerhalb des DFB ist sehr schwierig“, sagt Alex Schulz.

Mit der Entscheidung der Fan-Organisationen gewinnt die Deutsche Fußball-Liga (DFL) an Einfluss. Vor einem Monat hatte die DFL einen neuen Direktorenposten für „Fußball-Angelegenheiten und Fans“ geschaffen, dieser Schritt war auch als Signal verstanden worden, die Fanszenen ernster nehmen zu wollen. „Viele Dinge lassen sich besser vor Ort mit den Vereinen regeln, als mit einem großen Verband, der an seinen bürokratischen Strukturen erstickt“, sagt ProFans-Sprecher Schulz über den DFB.

Es ist unwahrscheinlich, dass es kurzfristig zu einer erneuten Zusammenarbeit zwischen Fans und Verband kommt. „Der DFB wird etwas Strukturelles tun müssen, wenn er den Dialog mit uns neu etablieren will“, sagt Alex Schulz. „Es müssen die Entscheider mit an den Tisch kommen.“

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