zum Hauptinhalt
Frühe Führung: Henrich Mchitarjan erzielte das 1:0 für den BVB.

© Imago

Arsenal - Dortmund 1:2: BVB siegt glücklich in London

Robert Lewandowski erzielt kurz vor Schluss den Siegtreffer für Borussia Dortmund beim FC Arsenal. 150 Tage nach dem verlorenen Champions-League-Finale sichert sich der BVB einen etwas schmeichelhaften Sieg in London.

Jürgen Klopp hatte seinen Platz hoch oben in der Loge bezogen, zwischen zahlreichen Schlipsträgern und nahe dem Häppchen-Bereich. Also genau dort, wo in englischen Stadien striktes Rauchverbot herrscht. Als wäre die Situation nicht schon nervtötend genug, konnte der Trainer von Borussia Dortmund also nicht mal auf den guten alten Glimmstengel zurückgreifen an diesem Abend. Nach seinem Ausraster gegen den SSC Neapel war Klopp von der Uefa für zwei Spiele auf die Tribüne verbannt worden, die Strafe umfasste folglich auch die Champions-League-Partie der Dortmunder beim FC Arsenal.

Trotz der Auflagen hat Klopp, soviel vorweg, die 90 Minuten in der Arena von London am Dienstagabend mühelos überstanden – was wiederum mit dem weitestgehend souveränen Auftritt seines Teams zu tun hatte. 150 Tage nach dem verlorenen Champions-League-Finale gewannen die Dortmunder bei ihrer Rückkehr nach London mit 2:1 (1:1) gegen den englischen Tabellenführer. Für den BVB war es zugleich der erste Auswärtssieg im Europapokal seit beinahe elf Monaten.

„Insgesamt kann man das als verdient werten, wir haben uns nie zurückgezogen, immer mitgespielt“, sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Überdies war der Sieg sehr nützlich: Nach dem zweiten Sieg im dritten Spiel führen die Borussen die Tabelle der Gruppe wieder an und besitzen gute Chancen auf den Achtelfinaleinzug, wenngleich Arsenal und Neapel nach Punkten gleichauf liegen mit dem deutschen Vizemeister.

An seinem 64. Geburtstag hatte Arsene Wenger, der französische Trainer der Gastgeber, mit einer ungewohnten Aufstellung überrascht. Im Mittelfeld, wo die verletzten Nationalspieler Lukas Podolski und Theo Walcott fehlten, begann der ehemalige Dortmunder Tomas Rosicky. Gegen seinen Ex-Klub war vom Tschechen zunächst aber ebenso wenig zu sehen wie vom zuletzt hoch gelobten Mesut Özil: die Anfangsviertelstunde gehörte den von einigen tausend Fans begleiteten Dortmundern.

Nach einem ersten Warnschuss von Marco Reus bereitete der offensive Mittelfeldspieler wenig später den Führungstreffer für den Bundesliga-Zweiten vor. Reus erkämpfte sich den Ball und bediente Robert Lewandowski, der zum einschussbereiten Henrich Mchitarjan weiterleitete – 1:0. In der Folge rissen die bis dato seit zwölf Spielen ungeschlagenen Londoner das Spielgeschehen an sich. Mats Hummels klärte nach einem Distanzschuss des starken Rosicky für seinen bereits geschlagenen Torhüter Roman Weidenfeller auf der Linie. Kurz vor der Pause fiel dann aber der Ausgleich. Weidenfeller segelte an einer Flanke von Bacary Sagna vorbei, Olivier Giroud wuchtete den Ball zum 1:1-Halbzeitstand ins leere Tor.

Nach der Pause agierten beide Mannschaften sehr zurückhaltend. Erst nach einer guten Stunde kam wieder ein wenig Schwung und Dynamik in die Begegnung der beiden Gruppenfavoriten, wobei Dortmund bei einem Lattenschuss von Santi Cazorla Glück hatte. Der nun wesentlich auffälligere Mesut Özil hatte die Szene fein vorbereitet. Mit jener Aktion läuteten die Engländer eine einseitige Schlussoffensive ein, in der Dortmund kaum mehr die Mittellinie überquerte und entsprechend wenig klare Chancen besaß. Die einzig nennenswerte Gelegenheit brachte dem Vorjahresfinalisten jedoch den Sieg. Nach einem energischen Flankenlauf bediente Kevin Großkreutz mit seiner ersten anständigen Flanke den im Sturmzentrum lauernden Lewandowski, dessen Direktabnahme unhaltbar zum 1:2 im Londoner Tor einschlug.

„Wir sind wieder zurück in der Gruppe“, sagte Sportdirektor Zorc, „das 1:2 von Neapel zum Auftakt ist vergessen.“ Und nächstes Mal darf auch Jürgen Klopp wieder mitwirken. (Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false