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Sport: Auf Abstand

Die Bayern schlagen Mönchengladbach 3:0 und untermauern ihre Spitzenstellung

München (Tsp). Jörg Stiel, der Torhüter von Borussia Mönchengladbach, besaß bis gestern Abend eine phänomenale Bilanz gegen den FC Bayern München. Dreimal hatte er gegen den Rekordmeister des deutschen Fußballs gespielt, und dreimal hintereinander war der Schweizer Nationaltorhüter gegen die Bayern ohne Gegentor geblieben. In der 25. Minute beendete Owen Hargreaves mit seinem ersten Bundesligator für die Münchner zum 1:0 die Hoffnung Stiels, den Rekord zu knacken. Noch hat es kein Torhüter geschafft, vier Spiele in Folge ohne Gegentor gegen die Bayern zu überstehen. Nach diesem Treffer nahm das Spiel den erwarteten Verlauf. Am Ende siegten die Bayern 3:0. Deren Abstand auf den Tabellenzweiten Werder Bremen beträgt nun schon acht Punkte.

Die Gladbacher besaßen vor 40 000 Zuschauern zwar die erste Chance des Spiels, als Bayerns Torhüter Oliver Kahn eine Flanke unterlief. Borussenstürmer Bernd Korzynietz allerdings war zu überrascht, als ihm der Ball plötzlich vor den Füßen landete. Der Außenseiter aus der Abstiegszone war über die gesamte Spielzeit deutlich unterlegen. Die Bayern wirkten aggressiver, waren meist einen Schritt schneller. Gladbach versuchte es mit einer entschieden defensiven Ausrichtung, mit der sich die Mannschaft in der vergangenen Saison ein torloses Unentschieden im Olympiastadion ermauert hatte.

Die Bayern aber ließen zu keinem Zeitpunkt einen Zweifel daran, dass sie sich mit einem Punkt diesmal nicht zufrieden geben würden. Schon in der ersten Halbzeit ergab sich aus der Überlegenheit des Tabellenführers eine ganze Reihe guter Chancen. Nach einer Viertelstunde schoss Giovane Elber völlig unbedrängt am Tor vorbei; Mehmet Scholl scheiterte kurz darauf mit einem verdeckten Schuss von der Strafraumgrenze an Stiel, und später parierte Gladbachs Torhüter einen Kopfball von Elber. „Wir hätten zur Pause eigentlich schon zwei oder drei zu null führen können“, sagte Bayerns Vorstandsvorsitzender KarlHeinz Rummenigge.

Nach dem Wechsel gingen die Borussen etwas energischer zu Werke. Sie versuchten, die Bayern bereits früher zu attackieren. Igor Demo scheiterte mit einem – zu unplatzierten – Weitschuss an Kahn. Gladbachs Trainer Hans Meyer riskierte noch mehr und wechselte nach einer Stunde Arie van Lent ein. Borussias bester Stürmer der vorigen Saison hatte sich im letzten Testspiel vor der Saison das Kreuzband gerissen und kam nach fünfeinhalb Monaten Verletzungspause zu seinem ersten Einsatz. „Es hat wenig geholfen“, sagte van Lent selbst.

Die größeren Chancen hatten die Bayern, die größte besaß Elber: In der 73. Minute schoss er den Gladbacher Verteidiger Jeff Strasser auf der Torlinie an. Alexander Zickler machte es besser. Fünf Minuten vor Schluss erzielte er mit einem Abstauber das 2:0, und kurz darauf traf endlich auch Elber zum 3:0-Endstand. „Das ist mir ein bisschen zu krass“, sagte Gladbachs Torhüter Stiel über die Höhe des Ergebnisses.

Für die Bayern jedenfalls war es ein gelungener Abschluss eines gelungenen Wochenendes. Nur Oliver Kahn pflegte sein Image als Nie-Zufriedener: „Es ist gar nicht so einfach, wenn man so einen riesigen Vorsprung hat.“ Es gibt vermutlich genügend Vereine, die gerne mit den Bayern tauschen würden.

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