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Sport: Auf die Mütze

Robert Ide zweifelt am Einsatz von Drohnen gegen Hooligans

Randale angeblicher Fußballfans sind mit schweren Straftaten verbunden, zur Aufklärung sollte da jedes Mittel recht sein. Nach einer Massenschlägerei vor einem Jahr in Leipzig suchte die Polizei Hooligans mit 22 verwackelten Fahndungsbildern. Einige der vermummten Schläger konnten auf diese Weise identifiziert werden. Nun soll nach dem Willen des sächsischen Innenministeriums eine Drohne über Hooligans hinwegfliegen und sie bei ihren Prügeleien filmen. So sollen Identitäten sichtbar gemacht werden, ohne dass sich Polizisten in Gefahr begeben müssen. Die Frage ist nur, ob das funktioniert.

In Berlin, wo es in unteren Ligen ebenfalls Probleme mit Hooligans gibt, soll es keine Überwachungsflieger geben. Denn in Sicherheitskreisen wird bezweifelt, ob sie die vermummten Prügler wirklich präzise aufnehmen können – zumal von oben wohl eher nur Mützen und Kapuzen der Schläger zu sehen sein dürften. Das Problem bei den meisten Hooliganschlägereien ist sowieso, dass die Polizei erst herausfinden muss, wo sie überhaupt stattfinden. Da immer mehr Stadien gut gesichert sind, verabreden sich die Schläger per SMS auf der grünen Wiese – oder sie überfallen wie zuletzt in Sachsen die Fantreffs ihrer vermeintlichen Gegner. Drohnen helfen hier nicht weiter. Sie wirken eher wie eine hilflose Maßnahme eines Bundeslandes, das sich jahrelang aus der Fanarbeit verabschiedet hat und nun die teure Polizeiquittung dafür bekommt.

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