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Sport: Aufgebrauchtes Erbe

verabschiedet ein letztes Stück DDR-Sport Seit dem Wochenende ist die Ära des DDR-Sports endgültig vorbei. Die Weitspringerin Heike Drechsler und die Kugelstoßerin Astrid Kumbernuss sind bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften zum letzten Mal als Sportlerinnen geehrt worden.

verabschiedet ein letztes Stück DDR-Sport Seit dem Wochenende ist die Ära des DDR-Sports endgültig vorbei. Die Weitspringerin Heike Drechsler und die Kugelstoßerin Astrid Kumbernuss sind bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften zum letzten Mal als Sportlerinnen geehrt worden. Mit ihnen muss sich die deutsche Leichtathletik von einer Zeit verabschieden, in der Olympiasiege etwas Selbstverständliches waren.

Drechsler und Kumbernuss haben die Grundlagen ihrer sportlichen Leistungen noch in den Kinder- und Jugendsportschulen der DDR gelernt, genauso wie die 400-Meter-Läuferin Grit Breuer. Auch Breuer wird der deutschen Leichtathletik wohl nicht mehr helfen können, sie ist 33 Jahre alt und schon länger verletzt. Das Erbe der DDR ist bei den Frauen aufgebraucht. So feierlich die Verabschiedung der beiden Olympiasiegerinnen am Wochenende war, so grau ist die Wirklichkeit in der deutschen Leichtathletik. Nur wenige Leistungen bei den deutschen Meisterschaften in Wattenscheid waren von internationaler Güte. So ist der Deutsche Leichtathletik-Verband in einen Grundkonflikt hineingeraten. Soll er von seinen Athleten jetzt genauso viel verlangen wie von seinen früheren Siegerinnen Drechsler und Kumbernuss? Oder soll er seine Ansprüche dem Niveau der Athleten anpassen? Für die Weltmeisterschaft in Helsinki könnte der Verband vielleicht dies berücksichtigen: Niedrige Erwartungen können schwerer enttäuscht werden.

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