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Sport: Aufschwung auf der Massagebank

Hertha bangt um die verletzten Reina und Neuendorf

Berlin. Der Doktor hat Hoffnung, das ist die gute Nachricht. Die schlechte lautet: Sie ist nicht sehr groß. Ulrich Schleicher, der Mannschaftsarzt von Hertha BSC, hat gestern noch einmal Giuseppe Reina untersucht. „Sein Knie ist angeschwollen, vielleicht geht die Schwellung noch zurück“, sagt Schleicher. Viel eher sieht es jedoch danach aus, dass der Stürmer einige Tage ausfallen wird – und somit auch am kommenden Samstag, wenn Hertha BSC bei Bayer Leverkusen antritt.

Es war das Wochenende der guten Hoffnung, die gleich am Wochenanfang getrübt wurde. Nach dem 1:1 gegen Bayern München klagte Herthas Stürmer Reina über starke Schmerzen am linken Außenmeniskus und sein Mannschaftskollege Andreas Neuendorf über einen Bluterguss am rechten Sprunggelenk. Da die beiden wohl am kommenden Wochenende in Leverkusen ausfallen, muss Trainer Hans Meyer gleich zwei wichtige Figuren in seinem Offensivspiel ersetzen. Reina und Neuendorf gehörten in den vergangenen Wochen stets zu den besten, weil aggressivsten Spielern.

In den vergangenen Tagen haben sich die Kollegen der beiden nicht sonderlich aufgedrängt. Deshalb wird es nicht sehr einfach, sie auch nur annähernd gleichwertig zu ersetzen. Zwar gehörte Herthas Stürmer Artur Wichniarek gegen die Bayern nach seinen Problemen mit der Muskulatur erstmals wieder zum Profikader der Berliner. Zum Einsatz kam er jedoch nicht, weil Trainer Meyer lieber Fredi Bobic einwechselte. Dessen Vorgänger Nando Rafael spielte als einzige Spitze, konnte jedoch erneut nicht beweisen, warum er bei Hertha als überdurchschnittliches Talent gehandelt wird. Sein Spiel wirkt sehr hektisch.

In Leverkusen wird Trainer Meyer vermutlich wieder nur mit einer zentralen Spitze und zwei Kollegen dahinter auflaufen lassen. In der Rückrunde haben Reina und Marcelinho den Job übernommen. Sollten die Befürchtungen eintreffen und Reina und Neuendorf länger ausfallen, dann wird Hertha spielen wie einst im Herbst: Marcelinho rückt in die Zentrale, und über rechts kommt – sehr wenig.

Seit dem Wechsel von Sebastian Deisler ist diese Position schwach besetzt bei den Berlinern. Im Frühherbst des vergangenen Jahres versuchte der damalige Trainer Huub Stevens, Wichniarek auf dieser Position spielen zu lassen. Das Experiment mit dem Mittelstürmer misslang genauso wie später das mit Alexander Ludwig oder Roberto Pinto oder Bartosz Karwan.

In den kommenden Tagen wird Trainer Hans Meyer also einiges ausprobieren im Training. Am Ende der Woche soll dann auch Klarheit herrschen, wie lange Reina und Neuendorf fehlen werden. Herthas Mannschaftsarzt jedenfalls hat sich alte Röntgenbilder von Giuseppe Reina besorgt. Schon vor drei Jahren wurde der Stürmer am Knie operiert, damals an der Patellasehne. Wenn die beiden Verletzungen etwas miteinander zu tun haben, droht Reina eine noch längere Pause. Dann würde eine Kniespiegelung nötig sein – und Reina vier Wochen ausfallen.

André Görke

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