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Sport: Augen zu auf den letzten Metern

Franziska van Almsick ist wieder eine Siegerin - und Thomas Rupprath Weltrekordler. Mit ihrer Rückkehr in die Titelspur hat die Berlinerin bei den Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften in Rostock den Weg für ein neues Kapitel Schwimm-Geschichte frei gemacht.

Franziska van Almsick ist wieder eine Siegerin - und Thomas Rupprath Weltrekordler. Mit ihrer Rückkehr in die Titelspur hat die Berlinerin bei den Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften in Rostock den Weg für ein neues Kapitel Schwimm-Geschichte frei gemacht. Der Erfolg in 1:57,45 Minuten brachte die 23-Jährige bei ihrem umjubelten Comeback nach über einjähriger Zwangspause, Olympia-Debakel und Bandscheibenvorfall zurück in die Szene. "Ich bin überwältigt. Mir ist sehr viel Last vom Herzen gerollt", sagte Franziska van Almsick nach ihrem Triumph über 200 m Freistil. Freudentränen kullerten ihr die Wangen runter. Rupprath schwamm Rekorde am Fließband: Ein Welt-, zwei Europa- und vier deutsche Bestzeiten.

Franziska van Almsick war fassungslos: "Ich weiß nicht, wie ich das gemacht habe." DSV-Cheftrainer und Sportdirektor Ralf Beckmann wusste es: "Dieses Rennen war eine Demonstration des Willens, ein positives Signal für sie und ein gutes Beispiel für alle anderen." Bundestrainer Manfred Thiesmann freute sich: "Man hat gesehen, dass ihr der Leistungssport wieder schmeckt. Mit Franzi ist wieder zu rechnen." Allerdings wird die Weltrekordlerin bei der Kurzbahn-EM in zwei Wochen in Antwerpen nicht starten. Die Berlinerin will sich gezielt auf die kontinentalen Titelkämpfe auf der Langbahn im Sommer in Berlin vorbereiten.

In Rostock drehte sich fast alles um Franziska van Almsick. Da geriet der phantastische Weltrekord von Thomas Rupprath in 1:51,21 Minuten über 200 m Schmetterling fast zur Nebensache. Um 37/100 verbesserte der Schwimm-Profi die Bestmarke des Franzosen Franck Esposito. "Den deutschen Rekord wollte ich knacken, an Weltrekord habe ich nie gedacht", sagte Rupprath: "Die letzten Meter habe ich die Augen zugekniffen und mich durchgebissen." Die Rekorde Nummer fünf und sechs waren am Schlusstag fällig, als Rupprath über 100 m Rücken in 50,80 Sekunden Europarekord schwamm und seine deutsche Bestzeit über 100 m Schmetterling auf 50,88 schraubte.

Die 18 Jahre alte Annika Mehlhorn steigerte am Schlusstag ihren deutschen Rekord über 100 m Schmetterling auf 59,05 Sekunden. Franziska van Almsick, Zweite in 59,38, trieb sie zur Bestzeit. Torsten Spanneberg knackte in 47,92 den 13 Jahre alten deutschen Rekord von Michael Groß über 100 m Freistil. "Wenn man im Konzert der Großen mitspielen will, ist eine 47er Zeit notwendig", so Spanneberg. Ein glänzendes Comeback feierte Jörg Hoffmann aus Potsdam, der sich mit 31 Jahren die Titel über 400, 800 und 1500 m Freistil zurückholte.

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