zum Hauptinhalt

Sport: Aus Prinzip Kampf

Eintracht Frankfurt hofft wieder auf den Klassenverbleib

Frankfurt (Main) (dpa/Tsp). Ervin Skela ist ein Fußballspieler mit feinem Gespür im Fuß. Mit seinen technischen Fähigkeiten ist der Albaner im Kader von Bundesligist Eintracht Frankfurt eine rühmliche Ausnahme. Man könnte sogar sagen, dass im Falle Skelas und der Eintracht zwei Kulturen aufeinander stoßen. Im Stadionheft zum Spiel der Frankfurter gegen den SC Freiburg ist Skela gefragt worden, was das erste Wort gewesen sei, das er in Deutschland gelernt hat. „Kämpfen“, antwortete er.

Richtige Lust empfinden die Frankfurter am Kampf offenbar immer dann, wenn die Situation eigentlich aussichtslos ist. Die ganze Saison galt für den Aufsteiger als unmögliches Unterfangen, doch durch den 3:0Sieg der Eintracht gegen den SC Freiburg ist nach fünf Niederlagen hintereinander die Hoffnung ins Waldstadion zurückgekehrt. „Ich werde alles versuchen, dass wir es vielleicht noch schaffen. Ich weiß aber nicht, wer drin bleibt“, sagte Willi Reimann, der Trainer der Frankfurter, der noch nie in seiner Karriere abgestiegen ist. Und Reimann wirkte dabei relativ emotionslos.

Während die Eintracht durch den Erfolg bis auf zwei Punkte an die Nichtabstiegsränge herankam, müssen nun auch die auswärts in dieser Saison weiterhin sieglosen Freiburger mit 34 Punkten um den Verbleib in der Bundesliga bangen. In Frankfurt bot die Mannschaft erneut eine erschreckend bescheidene Vorstellung. „Es gibt einige, die schwächeln auf der Zielgeraden“, sagte Trainer Volker Finke. „Da bekommen diejenigen, die eine gute Leistung bringen, Super-Frust.“ In Freiburg geht nun die Angst um, dass sich die Geschichte wiederholen könnte. Vor zwei Jahren lag die Mannschaft zur Winterpause scheinbar gesichert auf Platz zwölf – und stieg als Drittletzter doch noch ab. In dieser Saison waren die Freiburger nach der Hinrunde sogar Zehnter.

Der Sportclub setzt nun vor allem auf seine Heimstärke. Alle neun Saisonsiege gelangen der Mannschaft auf eigenem Platz. Im Waldstadion war die Offensive der Freiburger an Harmlosigkeit kaum zu überbieten war, und mit mittlerweile 61 Gegentoren leistet die Mannschaft auch noch die schwächste Defensivarbeit der Liga. Warum es auf des Gegners Platz überhaupt nicht klappt, bleibt auch für die Freiburger Spieler ein Rätsel. „Wir sind jetzt kurz vor dem Saisonende, aber ich weiß es immer noch nicht“, sagte Offensivspieler Zlatan Bajramovic ratlos. Am kommenden Wochenende immerhin darf der SC wieder zu Hause spielen, wenn mit Hannover 96 erneut ein Konkurrent im Abstiegskampf der Gegner ist. Außerdem spielen die Freiburger noch in Bochum, gegen den HSV und zum Saisonabschluss bei den Bayern.

Die Frankfurter haben anders als die Freiburger den Vorteil, dass sie von unten kommen. „Ich hoffe, dass das der Wendepunkt war“, sagte Ingo Hertzsch. Der Abwehrspieler spielte nach seinem Nasenbeinbruch mit einer Schutzmaske und verlieh vor allem der Defensive Stabilität, auch wenn die nur sehr selten gefordert war. Ervin Skela (mit einem Foulelfmeter) und Christoph Preuß hatten die Eintracht in der ersten Halbzeit mit 2:0 in Führung gebracht. Nach der Pause erzielte Markus Beierle auch noch das 3:0 für die Frankfurter, die in den fünf verlorenen Spielen zuvor nur einen einzigen Treffer geschossen hatten.

Zum letzten Mal durfte Reimann wegen seiner Sperre nicht auf der Trainerbank sitzen. Zum ersten Mal holte sein Team dabei wieder Punkte, nachdem die Eintracht zu Rückrundenbeginn bereits eine Aufholjagd gestartet hatte. „Es war wichtig, dass wir die Negativserie gestoppt und unsere letzte Chance genutzt haben. Wir haben wieder einen Lichtblick“, sagte Torschütze Beierle. „Daran müssen wir in Wolfsburg anknüpfen.“

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false