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Sport: Austrias Otto

Sven Goldmann wundert sich über Österreichs neuen Coach Karel Brückner

Karel Brückner also. Der Tscheche mit dem deutschen Namen soll Österreich zur Fußball-Weltmeisterschaft nach Südafrika führen. Um es mal positiv zu formulieren: Der österreichische Fußball-Bund hat nach vierwöchiger Bundestrainersuche eine überraschende Entscheidung gefällt.

Karel Brückner ist mit seinen 68 Jahren nicht mehr ganz taufrisch, er spricht kaum Deutsch und kennt die österreichische Liga wahrscheinlich nicht mal vom Hörensagen her. Das muss kein Nachteil sein. Otto Rehhagel hat Griechenland unter vergleichbaren Rahmenbedingungen vor vier Jahren zum Europameister gemacht.

Österreichs Verbandspräsident Friedrich Stickler sagt, er habe nicht auf den Taufschein geschaut, sondern auf Erfahrung und Erfolg. Das ist eine bemerkenswerte Stellenausschreibung. Niemand wird einem 68-Jährigen die Lebenserfahrung absprechen, aber als Trainer hat Brückner vor dem Engagement bei der Nationalmannschaft nur seinen Heimatklub Sigma Olmütz und die tschechischen Junioren betreut. Übersichtliche Erfahrungen. Auch mit den Erfolgen ist das so eine Sache. Brückner betreute die beste Fußball-Generation seit Jahrzehnten und ist doch bei drei großen Turnieren zweimal nicht über die Vorrunde hinausgekommen. Wer mit Nedved, Rosicky und Koller nichts gewinnt, der wird mit Ivanschitz, Standfest und Linz kaum die Welt erobern.

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