zum Hauptinhalt
Niels Giffey (l.) streckt sich vergeblich. Frankfurt mit Quantez Robertson war an diesem Tag deutlich stärker.

© Imago

Basketball-Bundesliga: Alba Berlin kassiert deutliche Heimpleite gegen Frankfurt

Alba Berlin verliert 64:80 gegen Frankfurt Skyliners und sieht sich nach dem schwachen Auftritt selbst nur noch als Außenseiter. Dazu gibt es noch Gerüchte um Trainer Obradovic.

Die Fans von Alba Berlin sind nicht unbedingt als überkritisch bekannt. In der Regel unterstützen sie ihre Basketballer auch in schwierigen Phasen. Insofern war es bemerkenswert, dass am Sonntagabend Rufe wie „Aufwachen, Aufwachen!“ und „Wir wollen euch kämpfen sehen!“ genauso durch die Arena am Ostbahnhof hallten wie vereinzelte Pfiffe. Zwischendurch herrschte immer wieder gespenstisches Schweigen unter den 10.985 Zuschauern. Die 64:80 (22:19, 13:25, 11:19, 18:17)-Niederlage gegen die Frankfurt Skyliners im vorletzten Heimspiel der Hauptrunde rief Wut und Fassungslosigkeit hervor.

„Wenn du bessere Defensive spielst, wenn du dein Herz lässt, dann buhen dich die Leute auch nicht aus“, gab Coach Sasa Obradovic seinen Spielern angesäuert mit auf den Weg. Kapitän Alex King suchte Halt nach Spielschluss, er hielt ein Handtuch um seinen Hals gespannt und sagte: „Klar kriegen wir mit, wenn es in der Halle leiser wird. Aber wir dürfen uns nicht beirren lassen.“

Beirrend war eher der Auftritt gegen Frankfurt über fast die gesamte Spielzeit hinweg. „Wir waren kopflos“, kritisierte Geschäftsführer Marco Baldi angesichts von 20 Ballverlusten. „Es kann nicht sein, dass ein anderes Team in unserer Halle aggressiver auftritt als wir.“ Falls der Tabellendritte Frankfurt, der seinen neunten Sieg in Serie feierte, in den Play-offs auf den Sechsten Berlin treffen sollte, könnt es eine kurze Serie werden. Was bis zum Play-off-Start in zwei Wochen besser werden muss, wurde Baldi nach Spielschluss gefragt. „Viel“, sagte er.

Wird Ainars Bagatskis neuer Trainer von Alba? Baldi dementiert.

King versuchte, die eigene Truppe um Topscorer Elmedin Kikanovic (19 Punkte) stark zu reden. „Wir wissen, dass wir ein gutes Team sind und haben gezeigt, dass wir auch in schweren Phasen zurückzukommen können.“ Und er gewann der elften Saisonpleite sogar Positives ab. „Nun sind wir schön unter dem Radar und werden unterschätzt, das kann ein Vorteil sein“, sagte der Kapitän.

Gegen Frankfurt tat Alba auch viel dafür, unterschätzt zu werden. Dabei war der Start gelungen, 9:2 führte Alba früh und baute den Vorsprung im ersten Viertel auf elf Zähler aus. Doch dann drehten die selbstbewussten und giftiger spielenden Gäste das Spiel und führten selbst mit elf Punkten, im Schlussviertel waren es sogar 22 Punkte Vorsprung. „Jetzt geht‘s los“, war ein hämischer Fan-Zwischenruf kurz vor Spielende.

„Wir müssen zusammenspielen, dann sehen wir gut aus“, forderte Obradovic danach und wurde nach seiner Zukunft bei Alba gefragt. „Daran denke ich nicht, ich denke nur an Morgen und dass in zwei Wochen die Play-offs beginnen.“ Immerhin entkräftete Geschäftsführer Baldi das Gerücht, die Berliner seien für die nächste Saison am lettischen Coach Ainars Bagatskis interessiert. „Das kann ich ausschließen, dass der hier Trainer wird“, sagte Baldi. Eine von ganz wenigen Sicherheiten bei Alba vor Beginn der Play-offs.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false