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Sport: Basketball: Der Führungsspieler fehlt

Die deutschen Basketballer treten nach dem Rückschlag von Ankara die Flucht nach vorn an. "Wir dürfen jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern müssen halt das Heimspiel gegen Litauen gewinnen", sagte Nationalspieler Dennis Wucherer nach dem 76:89 (33:44) gegen EM-Gastgeber Türkei.

Die deutschen Basketballer treten nach dem Rückschlag von Ankara die Flucht nach vorn an. "Wir dürfen jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern müssen halt das Heimspiel gegen Litauen gewinnen", sagte Nationalspieler Dennis Wucherer nach dem 76:89 (33:44) gegen EM-Gastgeber Türkei. Es war die zehnte Niederlage im 25. Spiel gegen die Türken. "In Gießen werden wir von Anfang an schnelle Angriffe fahren, um die Litauer zu beeindrucken", ergänzte Robert Garrett von der DJK Würzburg vor dem Vergleich mit dem Olympia-Dritten von 1992, 1996 und 2000 am Mittwoch.

Trotz des enttäuschenden Resultats gab es ein Pauschallob für das deutsche Team vom Bundestrainer. "Die Mannschaft hat insgesamt ein gutes Spiel gezeigt. Aber um die Türken zu schlagen, bedarf es einer besseren Verteidigungsleistung", lautete die Analyse Henrik Dettmanns nach der dritten Niederlage im fünften Spiel um den Nations-Cup.

Den Türken gelang dabei nicht nur die Revanche für das 74:80 im Hinspiel, sondern auch der zweite Sieg, mit dem sie den letzten Tabellenplatz an die Deutschen abgaben. Schon eine Runde zuvor hatte die Türkei mit einem 71:69-Sieg über Frankreich, den Silbermedaillengewinner von Sydney, aufhorchen lassen. Die Franzosen verloren außerdem in Lyon 80:85 das Prestigeduell gegen Europameister Italien, der im Rahmen des Nations-Cups bisher nur einmal verloren hat: 64:66 gegen Deutschland.

Vor 5000 enthusiastischen Zuschauern im Sportpalast von Ankara, die den Deutschen einen atmosphärischen Vorgeschmack auf die Europameisterschaft vom 1. bis 9. September 2001 in der Türkei bescherten, deckte der EM-Gastgeber auch andere als die von Dettmann monierten Deckungsschwächen auf. Vor allem von der Freiwurflinie und bei den Distanzwürfen gab es Defizite. Das zeigt die Statistik: Während die Türken zwölf von 14 (86 Prozent) Freiwürfe im deutschen Korb unterbrachten, trafen bei Dettmanns Team nur 19 von 33 Versuchen (58 Prozent). Noch eklatanter war die Quote bei den Drei-Punkte-Würfen: elf von 21 bei den Türken (52 Prozent), nur drei von zwölf (25 Prozent) bei den Deutschen.

Der Dreier-Spezialist Vladimir Bogojevic hielt sich zurück, warf während seines 27-minütigen Einsatzes nur viermal auf den Korb und blieb ohne Punkte. Dafür steuerte der für Partizan Belgrad tätige Spielmacher sieben Vorlagen bei, die vor allem in Patrick Femerling (Olympiakos Piräus/15 Punkte) einen dankbaren Abnehmer fanden. Zweistellig trafen noch Marko Pesic (Alba Berlin/12) und der Würzburger Garrett (10). Bester Türke war Ibrahim Kutluay (17).

Ein Führungsspieler wie der für die EM gesetzte NBA-Profi Dirk Nowitzki, der bei den Dallas Mavericks unabkömmlich war, wurde in der Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) schmerzlich vermisst. Aber auch den Türken fehlte mit Hidayet Türkoglu (Sacramento Kings) ihr NBA-Star.

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