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Sport: Basler übt mit den Profis des FCK und lässt den angekündigten Gang in den Kraftraum nicht aus

"Ich bin wieder zu Hause - und da gehöre ich auch hin." Kaugummi kauend nahm Mario Basler am Dienstagvormittag seine Arbeit beim 1.

"Ich bin wieder zu Hause - und da gehöre ich auch hin." Kaugummi kauend nahm Mario Basler am Dienstagvormittag seine Arbeit beim 1. FC Kaiserslautern auf. Einen Tag nach dem Wechsel vom Deutschen Fußball-Meister Bayern München zurück in die Pfalz war "Super-Mario" der Mittelpunkt auf dem Betzenberg. Basler gefiel sich gleich in seiner "Prinzen-Rolle" neben "König Otto". Mehr als hundert Fans hatten trotz Minusgraden den Weg zum Trainingsgelände gefunden, wo Basler ersten Kontakt mit seinen neuen Teamkameraden aufnahm und sein erstes Training nach neun Wochen absolvierte.

Den bei seiner Vorstellung angekündigten Gang in den Kraftraum ließ er trotz der leichten Ermahnung durch Ziehvater Rehhagel ("Nicht übertreiben, Mario") nicht aus. In den nächsten Wochen will der Offensivspieler, der beim 1. FC Kaiserslautern die Rückennummer 30 tragen wird, wieder die Form vor seiner schweren Verletzung (Anriss der Patellasehne) finden. Trainer Otto Rehhagel will er bei seinem Einsatz freie Hand lassen: "Vielleicht spiele ich ja auch im Tor." Basler, bei den Bayern nach einer nächtlichen Zechtour ausgemustert, war bestens gelaunt. "Ich hoffe, noch in diesem Jahr meinen Einstand geben zu können."

Nach zehnjähriger "Wanderschaft" ist der 30fache Nationalspieler zu seinen Ursprüngen zurückgekehrt. Der 30-Jährige unterschrieb beim 1. FC Kaiserslautern einen Vertrag bis zum 30. Juni 2003. "Wir lieben schwierige Typen, wir lieben Leute mit Ecken und Kanten", behauptete Vorstandschef Jürgen Friedrich bei der Präsentation des Egozentrikers. Friedrich erinnerte an andere "Typen ähnlichen Zuschnitts" wie Hannes Bongartz, Rainer Geye, Wolfram Wuttke oder Hansgünter Neues, "mit denen der ganze 1. FC Kaiserslautern gut zurechtkam."

Basler sieht die Rückkehr zu seinem "Lieblingsverein", für den er am 17. Juni 1989 bei Bayer 04 Leverkusen sein erstes und einziges Bundesligaspiel (damals noch unter Trainer Sepp Stabel) absolvierte, als Neubeginn. Der sonst so flapsige Fußballprofi zeigte sich stark bewegt: "Ich freue mich unwahrscheinlich, wieder hier in der Pfalz zu sein - ich freue mich riesig auf meine neue Aufgabe."

Und dann erinnerte er sich daran, dass er schon als Jugendlicher in der Westkurve des Fritz-Walter-Stadions mit den FCK-Profis mitfieberte und "dass ich damals auch den Lothar Matthäus beschmissen habe". Von den oft kritischen Fans des 1. FC Kaiserslautern erwartet er eine freundliche Aufnahme, obwohl sie ihn bei seinen Gastspielen mit Bayern München oder Werder Bremen gelegentlich übel anmachten: "Das machen Fans halt mit dem gegnerischen Spieler. Jetzt gehöre ich aber zum FCK." Seinen neuen Chef nennt er "seinen bevorzugten Freund". Rehhagel habe ihn vom Zweitliga- zum Nationalspieler gemacht und damit seine Karriere gestartet.

Rolf Sperber

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