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Bayern München: Mehmet Scholl sagt Servus

Mehmet Scholl hört auf. Nach 15 Dienstjahren für den FC Bayern München wird der 36 Jahre alte Profi im kommenden Sommer seine Fußballschuhe an den Nagel hängen.

München - "Der Mehmet wird nach der Saison aufhören", kündigte Manager Uli Hoeneß das Karriereende von Rekordchampion Scholl in der "Bild"-Zeitung an. Als einziger Profi gewann Scholl acht deutsche Meisterschaften. Scholl wird dem FC Bayern aber weiter dienen. Laut Hoeneß soll er im Jugendbereich des Rekordmeisters arbeiten. "Und vielleicht wird er diesen sogar im Vorstand vertreten."

Die Strapazen von insgesamt 17 Jahren Bundesliga-Fußball mit unzähligen Muskelverletzungen, Zerrungen und Bänderdehnungen zwingen den "Oldie" zum Aufhören. Das Fußball-Jahr 2006 ist für den vom extrovertierten Teenie-Idol zum schweigsamen Kult-Kicker gewandelten Mittelfeldakteur ohnehin schon beendet. Am vergangenen Mittwoch zog er sich im Training einen Muskelfaserriss zu.

In der Rückrunde wird Scholl, der von Trainer Felix Magath nur noch als Edeljoker eingesetzt wird, in den Bundesliga-Stadien "Auf Wiedersehen" sagen. Die Bayern wollen dem Liebling der Bayern-Fans im August 2007 im Spiel um den "Franz-Beckenbauer-Pokal" gegen den FC Barcelona einen würdigen Abschied bereiten. "Mit Scholl verliert der FC Bayern einen Spieler, dem unheimlich viele Sympathien entgegen gebracht werden", sagte Hoeneß, der sich eine weitere Zusammenarbeit mit dem dienstältesten Bayern-Profi als "Berater" und "Wegbegleiter" gut vorstellen kann.

Titel über Titel

Seit dem Wechsel aus Karlsruhe, wo er von 1982 bis 1992 unter Vertrag stand, hat Scholl in München fast alle Ziele eines Fußball- Spielers erreicht. "Aber die eigentliche Leistung ist, sich 14 Jahre lang beim FC Bayern zu halten", hat er im Mai dieses Jahres nach dem Gewinn des achten Meistertitels gesagt. In bisher 326 Bundesliga- Spielen schoss der Dribbelkünstler 86 Tore für die Bayern. 18 Treffer erzielte er in 87 Europacup-Partien. Der Uefa-Cup-Sieg 1996 und der Champions-League-Triumph 2001 waren neben fünf DFB-Pokalsiegen die Glanzpunkte seiner Laufbahn. Zudem traf "Scholli" für den KSC in 58 Bundesliga-Spielen elf Mal.

So erfolgreich das Kapitel FC Bayern für den Ausnahmekönner war, so unglücklich lief es für ihn in der Nationalmannschaft. Mit drei Einsätzen - und drei Auswechslungen - war er zwar am EM-Titel 1996 in England beteiligt, doch zu einer WM-Teilnahme reichte es auch wegen seiner zahlreichen Verletzungen nie. Auch in diesem Jahr hatte der von Fans und Experten vehement geforderte Scholl keine Chance bei Bundestrainer Jürgen Klinsmann. Sein letztes von 36 Länderspielen bestritt er beim 7:1 gegen Israel im Februar 2002 in Kaiserslautern. (Von Gerd Münster, dpa)

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