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Sasa Obradovic hat sich bestimmt viele Gegner für die erste Play-off-Runde gewünscht - nur eben nicht die Baskets Oldenburg.

© dpa

BBL-Basketball: Oldenburg will Alba aus den Play-offs werfen

Alba Berlin trifft in den Play-offs auf die Baskets Oldenburg. Für Alba-Coach Sasa Obradovic der "vielleicht schwerstmögliche Gegner". Vor allem Oldenburgs Routiniers machen Alba Sorgen.

Die Zuschauer in der Oldenburger Arena tobten, Philipp Neumann schrie seine Freude heraus. Später bei der Pokalübergabe im Konfettiregen standen dem jungen Center die Tränen in den Augen. „Mir ist ein Stein von der Größe ganz Deutschlands vom Herzen gefallen“, sagte der 22-Jährige. Mit einer späten Energieleistung hatte er mit dazu beigetragen, dass sich die Baskets Oldenburg in letzter Minute den Pokaltitel gegen Favorit Bamberg sicherten.

Wie Neumann atmete vor drei Wochen ganz Basketball-Oldenburg auf. Der überraschende Titelgewinn hatte eine bis dahin völlig missratene Saison gerettet. Nun wollen die Niedersachsen mit einer späten Energieleistung die Spielzeit zu einem Erfolg in letzter Minute machen – indem sie in den Play-offs einen Stein in der Größe Berlins aus dem Weg räumen. Ab Sonntag ist Alba Gegner in der Viertelfinalserie im „Best of Five“-Modus.

In Berlin sind sie gar nicht begeistert, nach dem verpassten Spitzenplatz der Bundesliga-Hauptrunde nun auf den Tabellensiebten zu treffen. „Der vielleicht schwerstmögliche Gegner“, sagt Alba-Coach Sasa Obradovic. „Normalerweise ist das ein Gegner, den man sich in der ersten Runde nicht vorstellen kann“, findet Geschäftsführer Marco Baldi. „In der Bundesliga sind die Oldenburger ein bisschen ins Trudeln gekommen und deshalb nur Siebter geworden.“ Baldi hatte sie vor der Saison wie viele Experten unter den ersten Vier erwartet. Wie die Baskets selbst. „Oldenburg hat in diesem Jahr den großen Angriff ausgerufen, zum ersten Mal. Vorher waren sie immer für ihr Understatement bekannt“, sagt Baldi.

Dabei gehört das Team, das von einem ortsansässigen Energieversorger gesponsert wird, seit Jahren zur deutschen Spitze. Nach der Meisterschaft 2009, der Finalteilnahme 2013 und dem knappen Halbfinal-Aus im Vorjahr sollten nun die drei Bs angegriffen werden: Berlin, Bayern und Bamberg. Doch davon waren die Baskets weit entfernt, als sie im März ihren Trainer Sebastian Machowski entließen. Neben zu vielen Niederlagen wurden dem früheren Alba-Profi taktische Schwächen und der mangelnde Kampfgeist auf dem Spielfeld vorgeworfen. Mladen Drijencic, Trainer der zweiten Mannschaft, übernahm. Der Bosnier holte in der Liga noch vier Siege aus sieben Spielen, aber hellte vor allem mit dem Pokalsieg die Stimmung plötzlich auf. Besonders die deutschen Spieler wie Neumann und Philip Zwiener fanden unter dem 49-Jährigen den Spaß am Spiel zurück.

Doch vor allem die Routiniers sind es, die Alba Sorgen machen. Rickey Paulding, im achten Jahr Oldenburger, sowie die früheren Berliner Julius Jenkins und Adam Chubb wissen, wie Play-offs zu spielen sind. „Die werden nicht zittrig, die kennen diese Situationen“, ahnt Baldi. „Wenn sie uns schlagen, wäre das ein perfektes Ende für sie“, weiß Obradovic, meint aber: „Wir verdienen das Halbfinale viel mehr, wir haben viel konstanter gespielt.“ Doch das glaubten die Bamberger im Pokalfinale vom Titel auch.

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