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Sport: Beißenden Kölnern Paroli geboten

Gegen die Jungen wurde es richtig ungemütlich für Mithat Demirel, den Aufbauspieler von Alba Berlin. Johannes Strasser und Babis Douloudis spielen für Rhöndorf in der Zweiten Liga, doch weil bei den Basketballern von Rhein Energy Cologne die etablierten Spielmacher verletzt sind, kamen die beiden 19- und 20-Jährigen mit Doppellizenz beim Tabellenführer der Basketball-Bundesliga gegen Alba zum Zug.

Gegen die Jungen wurde es richtig ungemütlich für Mithat Demirel, den Aufbauspieler von Alba Berlin. Johannes Strasser und Babis Douloudis spielen für Rhöndorf in der Zweiten Liga, doch weil bei den Basketballern von Rhein Energy Cologne die etablierten Spielmacher verletzt sind, kamen die beiden 19- und 20-Jährigen mit Doppellizenz beim Tabellenführer der Basketball-Bundesliga gegen Alba zum Zug. Die Nachwuchsspieler wollten sich mit jeder Aktion profilieren, sie gönnten sich und ihrem Gegner keine Verschnaufpause. "Die Jungen klammern, beißen und halten fest", sagt Demirel, "gegen einen erfahrenen Spieler wäre es einfacher gewesen." Demirel hat sich zu helfen gewusst. Er vertrat den grippekranken Derrick Phelps hervorragend und führte Alba im Spitzenspiel am vergangenen Sonnabend zum 87:72-Sieg.

Als Demirel vom Einsatz seiner jungen Kölner Kontrahenten erzählt, muss er lachen. "Ich mache es ja selber so". Der 23-jährige ist zwar deutscher Nationalspieler, fiel wegen einer Meniskus-Operation zu Saisonbeginn und Patellasehnenreizungen in beiden Knien aber wochenlang aus. "Ich dachte, wenn ich wieder trainiere, kann ich spielen wie vorher. Aber mir hat die Schnellkraft gefehlt, ich bin in ein Loch gefallen", erzählt Demirel. In Köln spielte er unverhofft von Beginn an - und wie. "Er hatte eine Riesenverantwortung und hat seine Sache sehr gut gemacht", lobt Albas Vizepräsident Marco Baldi. "Er hatte große Probleme, jetzt ist er zurück", sagt Trainer Emir Mutapcic.

Knapp 36 Minuten stand Demirel auf dem Feld, länger als jeder andere Berliner. "Es war wichtig, dass ich gesehen habe, dass ich auf diesem Level spielen kann, auch wenn mir in der zweiten Hälfte die Luft ein bisschen ausgegangen ist." Ob er morgen im Pokalviertelfinale gegen Leverkusen (20 Uhr, Max-Schmeling-Halle) wieder auf der Bank Platz nimmt, hängt von Derrick Phelps ab, der heute das Training wieder aufnimmt. Wenn er selber künftig nicht in der Anfangsformation stehe, "werde ich mich nicht beschweren", sagt Demirel, "aber ich werde im Training dagegen ankämpfen. Ich werde um jede Minute kämpfen." Die nötige Kraft hat er ja wieder.

Helen Ruwald

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