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Sport: Berlin kämpft

Der Internationale Leichtathletik-Verband ist in der Stadt– das ist gut für die WM-Bewerbung 2009

Berlin. Es ist kein Zufall, dass der Council des Internationalen Leichtathletik-Verbandes (IAAF) seine erste Sitzung nach den Wahlen im August an diesem Wochenende in Berlin veranstaltet. Nachdem die deutsche Hauptstadt vor eineinhalb Jahren ebenso überraschend wie unglücklich im Rennen um die Ausrichtung der WM 2005 an Helsinki gescheitert war, hatten sich die Vertreter Berlins sofort um eine neue Bewerbung für die WM 2009 bemüht.

Es gibt keine andere Stadt, die bei der IAAF in Monte Carlo innerhalb des vergangenen Jahres derart viel Lobbyarbeit betrieben hat wie Berlin, nachdem auch der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) entschieden hatte, für die Titelkämpfe 2009 wieder mit Berlin ins Rennen zu gehen. Sowohl der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit als auch der Präsident der Berliner Industrie- und Handelskammer, Werner Gegenbauer, sowie der Geschäftsführer des Leichtathletik-Meetings Istaf, Gerhard Janetzky, sind in Verbindung mit dem DLV treibende Kräfte. Dass mit dem Council eines der hochkarätigsten Gremien des internationalen Sportes in Berlin tagt, ist also kein Zufall, sondern Ergebnis gezielter Lobbyarbeit. „Wir wollen den Council-Mitgliedern zeigen, dass Berlin bereit ist für die Ausrichtung der Leichtathletik-Weltmeisterschaften“, erklärte der Präsident des Berliner Leichtathletik-Verbandes, Christoph Kopp.

Zu den Council-Mitgliedern zählen neben dem Präsidium der IAAF 13 weitere Mitglieder. Darunter sind so prominente ehemalige Athleten wie der Stabhochsprung-Serienweltrekordler Sergej Bubka (Ukraine) sowie die beiden früheren Mittelstreckenstars Sebastian Coe (Großbritannien) und Alberto Juantorena (Kuba).

Keine andere Stadt dürfte die Chance haben, im Vorfeld der Wahl des Austragungsortes sämtliche Stimmberechtigten als Gast begrüßen zu können. Denn schon im nächsten Jahr wird das 28-köpfige Council die WM 2009 vergeben. „Vor der Entscheidung über den Austragungsort der WM 2005 galt Berlin als der ganz große Favorit. Aber man braucht jetzt nicht mehr darüber zu diskutieren, ob es unglücklich war für Berlin oder nicht. Wir haben uns für Helsinki entschieden“, sagt Arne Ljungqvist. Der schwedische IAAF-Vizepräsident fügt aber hinzu: „Berlin hat sehr gute Chancen für die WM 2009.“

Das Council-Meeting am Wochenende ist einer der wichtigsten Schritte Berlins auf dem Weg zur WM. Der Berliner Senat und der DLV können jedenfalls ihre Lobbyarbeit ganz entspannt betreiben. Die Kosten des Council-Meetings hat ein Berliner Mäzen übernommen – rund 145000 Euro.

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