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Sport: Berlin Thunder: Neues Gefühl, realistisches Ziel

Beim letzten Heimspiel gab es zum ersten Mal ein anderes Gefühl: Mit Standing Ovations verabschiedeten sich die 10 478 Zuschauer im Jahn-Stadion von ihrem Berliner Football-Team. Denn nach einem 41:10 (28:10)-Sieg gegen die Amsterdam Admirals ist Berlin Thunder in der NFL Europe nunmehr erster Anwärter auf das Endspiel in dieser europäischen Liga.

Beim letzten Heimspiel gab es zum ersten Mal ein anderes Gefühl: Mit Standing Ovations verabschiedeten sich die 10 478 Zuschauer im Jahn-Stadion von ihrem Berliner Football-Team. Denn nach einem 41:10 (28:10)-Sieg gegen die Amsterdam Admirals ist Berlin Thunder in der NFL Europe nunmehr erster Anwärter auf das Endspiel in dieser europäischen Liga. Im vergangenen Jahr war das alles noch ganz anders. Damals trollten sich die Berliner als Tabellenletzter aus dem Stadion. Die Begeisterung der Fans hielt sich in Grenzen.

Die starke Vorstellung gegen den direkten Konkurrenten um den Einzug in das Finale, die World Bowl, lässt auch für das Rückspiel am kommenden Wochenende in Amsterdam hoffen. Allerdings haben die Admirals bisher jedes Heimspiel gewonnen. Gestern hatten sie jedoch zu keinem Zeitpunkt eine Siegchance. Die Verteidigung der Admirals fand kein Mittel gegen die variable Spielweise des Berliner Quarterbacks Jonathan Quinn. Der Spielmacher nutzte jede Unsicherheit in der Amsterdamer Abwehr und spielte sich phasenweise in einen regelrechten Rausch. Ihm gelang fast alles, und damit bewies er, dass er der beste Quarterback der Liga ist. Ob lange Pässe oder kurze Pässe, Quinn warf fast immer zielgenau. Wenn kein Anspiel möglich war, lief er erfolgreich selbst. Amsterdams Quarterback Spergon Wynn ließ sich dagegen bei vergleichbaren Spielsituationen häufig mit dem Ball zu Boden bringen. Wynn, immerhin der zweitbeste Spielmacher der Liga, verlor die Nerven. Er brachte nur einen Spielzug bis zur Endzone der Berliner. Jonathan Quinn hingegen stellte mit insgesamt fünf Touchdown-Pässen sogar den Ligarekord ein. Allein in der ersten Halbzeit lotste er sein Team viermal in die Endzone der Amsterdamer. Nacheinander gelangen zweimal Dwaune Jones sowie je einmal Correy Bridges und Scot Osborne ein Touchdown. Demetrius Brown erzielte den einzigen Berliner Sechs-Punkte-Erfolg nach der Pause.

Nachdem Quinn mit seinen Pässen die magische 2000-Yard-Grenze in dieser Saison überschritten hatte, gab Headcoach Peter Vaas sogar Leon Murray eine Chance. Der Ersatz-Quarterback führte sein Team immerhin zu einem von zwei Fieldgoals durch Scott Bentley. Kicker Silvio Diliberto, ein frühere Fußballprofi von Ajax Amsterdam, mit je einem Extrakick und einem Fieldgoal sowie Nobutaka Hori mit einem Touchdown sorgten für die einzigen Amsterdamer Punkte. Die Admirals müssen sich beim Rückspiel in der AmsterdamArena schon gehörig steigern, wollen sie anstelle von Thunder oder Rhein Fire Düsseldorf am 30. Juni im eigenen Stadion im World Bowl stehen.

Ingo Wolff

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