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Berliner AK in Bautzen: Ermittlungen wegen Spielmanipulation in der Regionalliga

Kurz vor dem spannenden Saisonfinale in der Regionalliga wurde vom Verband ein Sportgerichtsverfahren gegen das Spiel des Berliner AK eingeleitet. Spieler des Gegners aus Bautzen seien zuvor kontaktiert worden.

Nein, vorbereiten kann er seine Mannschaft nicht auf das, was ihr am Sonnabend womöglich bevorsteht, sagt Trainer Steffen Baumgart. Wie auch? Ist ja viel zu außergewöhnlich, viel zu verrückt, die Situation, in der sich der Berliner Athletik Klub befindet. Und nun geriet das letzte Saisonspiel in Bautzen im Vorfeld auch noch unter Manipulationsverdacht.

Die Berliner liegen in der Regionalliga-Nordost derzeit auf dem zweiten Platz, punktgleich mit Tabellenführer FSV Zwickau. Beide haben eine fast identische Tordifferenz. Zwickau kommt auf ein Plus von 45 Toren, BAK auf 44. Gut möglich, dass ab 14.05 Uhr also ein Wettschießen bevorsteht (beide Spiele als Konferenz live im RBB). Für den Fall, dass beide ihre Aufgaben siegreich gestalten, müssen die Berliner mit zwei Toren höher gewinnen, um vorbeizuziehen. Bei gleicher Tordifferenz entscheidet die Anzahl der geschossenen Tore, da liegt Zwickau deutlich vorn.

Kurz vor dem abschließenden Fernduell berichtete der MDR am Freitagabend, dass es im Vorfeld zu Manipulationsversuchen gekommen sei. Spieler vom BAK-Gegner Bautzen seien kontaktiert worden, woraufhin der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) „unter anderem die Einleitung eines Sportgerichtsverfahrens“ anordnete. Weitere Details wollte NOFV-Geschäftsführer Holger Fuchs nicht nennen und verwies auf das laufende Verfahren. Für den BAK ist der Fall indes klar. „Ein Unbekannter will Unruhe bei uns erzeugen“, sagte Geschäftsführer Mehmet Ayik: „Es stimmt mich traurig, so etwas zu hören – das darf nicht sein, wir wollen uns sportlich durchsetzen.“

Der BAK ist die beste Rückrunden-Mannschaft

Trainer Baumgart hat dafür einen genauen Plan. „Mit einem überschaubaren Maß an Risiko“ will er in die Begegnung gehen. An ein Wettschießen will er indes nicht so recht glauben. „Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, in Schönberg zu bestehen“. Baumgarts Mannschaft kam bei Zwickaus Gegner vor drei Wochen nur zu einem 0:0. Soll heißen: Wollen wir doch erst mal sehen, ob dem FSV nicht die Nerven flattern. Vielleicht reicht uns ja sogar ein knapper Sieg.

Auf dem Papier könnten die Aufgaben kaum ausgeglichener sein. Bautzen ist Zwölfter, Schönberg Dreizehnter. Erst wenn sich abzeichnen sollte, dass Zwickau am Gewinnen ist, will Baumgart auf bedingungslose Offensive setzen. „Was nutzt es, wenn wir nur ans Torverhältnis denken und dann ausgekontert werden? Zuerst einmal müssen wir sehen, dass wir unser Spiel gewinnen“, sagt er.

Gewonnen hat seine Mannschaft zuletzt ständig. Der BAK ist die beste Rückrunden-Mannschaft, besser als die vor der Saison als Favoriten gehandelten Klubs aus Zwickau, Nordhausen oder Jena. Die jüngste Erfolgsserie hilft gewiss, psychologisch glaubt Baumgart sein Team im Vorteil. „Wenn du dich das ganze Jahr nach oben kämpfst, hast du weniger zu verlieren als der, der immer an der Spitze steht und dem auf einmal droht, abgefangen zu werden.“ Seine Mannschaft habe eine überragende Saison gespielt, Zwickau auch. Dass am Ende vielleicht keiner von beiden in die Dritte Liga aufsteigt, empfindet Baumgart als Frechheit. Die Sieger aller sechs Regionalliga-Staffeln müssen sich im Modus von Hin- und Rückspiel noch gegen einen anderen Staffelgewinner durchsetzen, nur drei Klubs steigen letztlich auf. „Wer ein Jahr lang so konstant gut spielt wie wir oder Zwickau, der sollte auch die Gewissheit haben, aufzusteigen“, sagt Baumgart. (mit dpa)

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