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Sport: Berliner erwarten spannende Duelle im Olympiastadion

Quer durch die Stadt verfolgten Fans die Auslosung Freude über interessante Gegner in der Vorrunde

Nach der Auslosung war die Freude groß. Zahllose Berliner Fußballfans verfolgten am Freitagabend die Zuordnung der Vorrunden-Spiele für die Fußball-WM 2006. Als die Ergebnisse bekannt wurden, reagierten sie begeistert, vom Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit, der bei der Auslosung in Leipzig dabei war, bis zu den Fans, die die Ziehung in Kneipen und anderen öffentlichen Orten verfolgten. In den ersten Spieltagen werden im Olympiastadion folgende Teams aufeinandertreffen: Brasilien – Kroatien (13. Juni), Schweden – Paraguay (15. Juni), Ekuador – Deutschland (20. Juni), Ukraine – Tunesien (23. Juni.

„Das war ein gelungener Auftakt für die WM“, freute sich Klaus Wowereit. Er meinte es nicht nur als Impuls für die weitere Vorbereitung der Stadt, sondern auch als Fußballfan. „Deutschland hat fürs Weiterkommen gute Chancen“, sagte Wowereit: „Keine Gruppe ist leicht, aber es hätte schwieriger kommen können.“ Berlin „kann auch aus touristischer Sicht zufrieden sein“, sagte er mit Blick auf die „hochattraktiven“ Spiele der Brasilianer und der Schweden in der Stadt. Auch Sportsenator Klaus Böger zeigte sich „schwer begeistert“ von den Berliner Partien.

Auf spannende Spiele für die Stadt freut sich der amtierende Senatssprecher Günter Kolodziej, der ein großer Fußballfan ist: „Das wird sehr interessant für Deutschland und für Berlin“. Kann Deutschland Ekuador besiegen? Das sei eine lösbare Aufgabe, wenngleich die Gefahr droht, Ekuador zu unterschätzen. „Auf jeden Fall wird die Stimmung in der Stadt bunt“, sagt der Senatssprecher. Brasilien gegen Kroatien habe einen besonderen Reiz, weil bei Kroatien mit Niko Kovac und Joe Simunic zwei Herthaner mitspielen – es wird also ein Heimspiel für die Kroaten in Berlin. Auch Hertha-Manager Dieter Hoeneß freut sich darauf, drei seiner Spieler im heimischen Stadion zu sehen, darunter auch den Brasilianer Gilberto. „Das wird ein super Spiel. Ich glaube aber, dass wir auch bei den anderen Begegnungen, die in Berlin stattfinden, guten Fußball sehen werden.“

Willy Weiland, Präsident des Berliner Hotel und Gaststättenverbandes, sagte: „Das deutsche Team kann mit den Ergebnissen der Auslosung gut leben, und mit den attraktiven Spielen in Berlin können wir sehr zufrieden sein.“ „Das Ergebnis sieht auf den ersten Blick nicht wie ein Traumergebnis für Berlin aus, aber wir sind steigerungsfähig“, sagte Gerhard Buchholz, der Sprecher der Berliner Tourismus Marketing GmbH. Ideal wäre ein Spiel Niederlande – Polen, da würde Berlin die Fans beider Länder anziehen. „Aber wir machen uns keine Sorgen, dass Berlin nicht genügend Zulauf haben wird: Paraguay und Ekuador sind fußballbegeisterte Nationen und Berlin hat außerdem ein Viertelfinale und ja sowieso das Endspiel.“ Außerdem zählten die Bilder, die von Berlin um die Welt gingen.

Im Kesselhaus der Kulturbrauerei jubelten 450 Fans bei jeder neuen Ziehung. „Wenn wir es jetzt nicht ins Achtelfinale schaffen, sind wir selbst schuld“, sagte einer. Auch bei Karstadt am Hermannplatz verfolgten Hunderte Fans die Übertragung. Unter ihnen Jürgen Sparwasser, der 1974 das entscheidende Tor im WM-Spiel DDR-Deutschland schoss. Er verfolgte die Auslosung gelassen: So eine prekäre Situation wie damals komme nicht mehr zusammen. Tsp

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