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Mit Schmackes: Sven-Sören Christophersen nimmt Maß.

© dpa

Handball: Füchse werfen Cup-Verteidiger Hamburg aus Pokal

Die Zuschauer in der Schmeling-Halle kamen aus dem Jubeln nicht mehr heraus. Die Füchse Berlin wuchsen am Dienstagabend über sich hinaus und warfen den großen Titelfavoriten HSV Hamburg aus dem Pokal-Wettbewerb.

Berlin - Was haben die Füchse für eine Moral! An einen Sieg im Pokal-Achtelfinale gegen den großen HSV hatte selbst ihr Trainer Dagur Sigurdsson nicht glauben wollen. Doch die Füchse, Tabellenzweite in der Handball-Bundesliga, belehrten alle eines Besseren. Mit 31:27 (15:16) warfen sie den Tabellenführer und großen Titelfavoriten aus dem Pokal-Wettbewerb. Wenn am kommenden Dienstag Tennisspielerin Sabine Lisicki in den Lostopf greift und die letzten Begegnungen vor dem Final Four zieht, sind sie noch dabei. Wer hätte ihnen diese Leistung zugetraut?

"Alle müssen über sich hinauswachsen", forderte Sigurdsson vor dem Anpfiff. Und sein Team hielt sich genau daran, die 5804 Zuschauer in der Schmeling-Halle kamen aus dem Jubeln nicht mehr heraus. Schon in der ersten Halbzeit, trotz eines Nachlassens, deuteten die Füchse ihre Klasse an. Sie führten mehrmals mit drei Toren, hätten da schon noch einen größeren Vorsprung herausholen können. Aber die vergebenen Siebenmeterchancen durch Ivan Nincevic warfen sie nur kurzzeitig zurück. Sie spielten sich, unterstützt von ihren nimmermüden Fans, regelrecht in einen Rausch. Ein überragender Silvio Heinevetter im Tor, dazu die starke Deckung und im Angriff das Wurfkönnen waren ausschlaggebend, dass sie nach Rückständen (16:19 / 38. Minute) wieder spielbestimmend wurden.

Herausragende Werfer waren Sven-Sören Christophersen (8 Tore) und Alexander Petersson (7), denen der HSV in der zweiten Pause überraschenderweise keinen gleichwertigen Spieler entgegenzusetzen hatte. Der HSV war von der Kampfkraft derart überrascht, dass er zu kaum einer klaren Aktion mehr in der Lage war. Immer wieder stemmten sich die Füchse gegen die Angriffe der Pascal Hens, Marcin Lijewski und Igor Vori. Und wenn sich die Chance zum Gegenangriff ergab, waren sie hellwach. Ihr hohes Tempo verwirrte die HSV-Abwehr zusehends, die Torhüter Johannes Bitter und Per Sandström bekamen zeitweise überhaupt keine Hand mehr an den Ball.

Der Rest ging in Jubelgesängen unter. Während die HSV-Spieler mit hängenden Köpfen die Schmeling-Halle verließen, wollte das "Oh, wie ist das schön" an diesem Abend kein Ende mehr nehmen. Die Füchse hatte für eine riesengroße Überraschung gesorgt. Ihr Traum von der erstmaligen Teilnahme am Final Four könnte nun Realität werden. Wie sagte doch Geschäftsführer Bob Hanning: "Im Pokal besteht am ehesten die Chance, sich für den Europacup zu qualifizieren." Die Füchse sind auf dem besten Weg, sich in Bundesliga und Pokal gleich zwei Chancen zu erarbeiten.

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