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BERNHARD PETERS kritisiert Joachim Löw: Krach im Kompetenzteam

Bernhard Peters hat mit seinem Timing einfach kein Glück. Vor etwas mehr als zwei Jahren sollte der damalige Hockey- Bundestrainer Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) werden, doch Jürgen Klinsmann konnte sich mit diesem Personalwunsch nicht gegen die Besitzstandswahrer im DFB durchsetzen.

Bernhard Peters hat mit seinem Timing einfach kein Glück. Vor etwas mehr als zwei Jahren sollte der damalige Hockey- Bundestrainer Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) werden, doch Jürgen Klinsmann konnte sich mit diesem Personalwunsch nicht gegen die Besitzstandswahrer im DFB durchsetzen. Am Donnerstag nun kamen einige Aussagen von Peters über die Fußball-Nationalmannschaft auf den Markt, die vor dem Spiel gegen Portugal vielleicht noch die herrschende Meinung getroffen haben mögen, nach dem Viertelfinalsieg jedoch unpassend nörglerisch klingen. „Ich bin mir nicht sicher, ob in der Vorbereitung alle Möglichkeiten ausgeschöpft worden sind“, hatte Peters, der inzwischen als Sportdirektor beim Bundesliga-Aufsteiger TSG Hoffenheim arbeitet, der „Rhein- Neckar-Zeitung“ gesagt. Bei der Leitung der Nationalmannschaft sind seine Äußerungen nicht besonders gut angekommen. „Diese Aussagen haben mir nicht gefallen“, sagte Bundestrainer Joachim Löw, der kurz vor dem Spiel gegen Portugal davon erfuhr. „Ich war sehr überrascht über diese Ferndiagnose.“ Peters hatte sich umfassend zu Wort gemeldet. Einige deutsche Spieler fand er in den bisherigen EM-Spielen „geradezu behäbig“. Vor allem bei Mario Gomez sei dies eklatant: „Das kann kein Zufall sein.“ Insgesamt trete die Mannschaft nicht so zielstrebig und leidenschaftlich auf wie bei der Weltmeisterschaft vor zwei Jahren. „In der Defensive wurden zu viele gegnerische Chancen zugelassen. In der Offensive habe ich eine klare Struktur und Aufgabenverteilung vermisst.“ Die Aussagen sind auch deshalb so brisant, weil Peters nicht nur ein wichtiger Ratgeber für Löw ist, sondern obendrein Mitglied im sportlichen Kompetenzteam des DFB. Der Bundestrainer schätzt die Meinung des früheren Hockeytrainers, der stets offen war für Neuerungen. Eine weitere Zusammenarbeit wird es nach Peters’ Einmischungen in die inneren Angelegenheiten der Nationalmannschaft aber wohl nicht mehr geben. „Das wird Konsequenzen haben“, sagte Joachim Löw. Er habe klare Vorstellungen, was nun zu passieren habe, allerdings werde das erst nach dem Turnier geschehen. Bernhard Peters wollte sich gestern öffentlich nicht mehr äußern: „Ich sage Jogi selbst etwas dazu.“ Stefan Hermanns

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