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Sport: Bertram fehlt, Union siegt

Doch spielerisch läuft nicht viel beim 2:0 gegen Osnabrück

Berlin. Sreto Ristic senkte seinen Kopf in den Nacken, hob beide Arme und sendete ein Stoßgebet in den Abendhimmel. „Danke", sollte das heißen. Eine halbe Stunde war im Stadion an der Alten Försterei gespielt, als Ristic seinen Arbeitgeber 1. FC Union in Führung köpfte. Seit März war ihm kein Tor mehr gelungen, das letzte vor 1225 Minuten. Und nach dem erlösenden Tor und schönem Jubel wussten auch die Fans, wie sie Ristic zu nennen haben. Als der Stadionsprecher dessen Namen verlas, schrien sie: „Fußballgott!"

Es funktioniert wieder was beim Berliner Zweitligisten, der am Ende 2:0 (1:0) gegen den VfL Osnabrück gewann. Gute Stimmung im Umfeld von Union war auch dringend nötig, denn heute findet die außerordentliche Mitgliederversammlung statt. Und bei der wird das ehemalige Präsidium um Heiner Bertram einen Antrag auf Entlastung und Rechenschaftslegung stellen. „Es wird aber keiner entlastet", sagte Unions neuer Präsident Jürgen Schlebrowski vor dem Anpfiff. „Die Herren haben den Verein in Richtung Insolvenz geführt."

Bertrams Stammplatz auf der Tribüne blieb gestern Abend schon mal leer, und auch im Vip-Zelt wurde der ehemalige Präsident nicht gesehen. Vielleicht war Bertram einfach clever, denn große Fußballkunst wurde den 7375 Zuschauern nicht geboten. Unions Trainer Mirko Votava ließ drei Spitzen auflaufen, viel gelang den Berlinern im Spielaufbau jedoch nicht. Nach einer Viertelstunde war Ristic auf dem Weg zum Tor, wurde in letzter Sekunde aber gestoppt. An das schwache Niveau der Partie passte sich Osnabrück – mit dem Ex-Union-Trainer Frank Pagelsdorf auf der Trainerbank – perfekt an und kam noch seltener gefährlich vor das Tor. Die zweite Halbzeit wurde spannender. Nach einer Stunde holte Angelo Vier einen Kopfball von der Linie. Zehn Minuten vor dem Abpfiff landete dann ein Freistoß von Frédéric Page knapp über dem Tor, in der letzten Minute machte es Thomas Sobotzik besser. Er drückte den Ball zum 2:0 ins Tor. Die Vorlage kam von – Sreto Ristic.

André Görke

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