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Biathlon: Kati Wilhelm gewinnt Gesamtweltcup

Mit geballter Faust und strahlendem Lächeln hat Kati Wilhelm ihren größten Erfolg vollendet. Mit wenigen Fehlern und exzellenter Leistung ließ sie ihre Verfolgerinnen hinter sich.

Kontiolahti/Leipzig - Als die Olympiasiegerin aus Zella-Mehlis am Sonntag im finnischen Kontiolahti als Zweite des Massenstartrennens über die Ziellinie fuhr, bejubelte die 29-Jährige den erstmaligen Gewinn des Gesamtweltcups und krönte einen triumphalen Winter mit zuvor drei Olympia-Medaillen in Turin. Die Große Kristallkugel für den Gesamtweltcup hatte vor ihr im deutschen Lager 2003 nur die Mittenwalderin Martina Glagow gewonnen. «Jetzt habe ich mein großes Ziel erreicht», jubelte «Rotkäppchen» Wilhelm. Das Rennen über 12,5 km gewann die Weißrussin Olena Zubrilowa in 42:38,2 Minuten.

Wilhelm kam mit 29,5 Sekunden Rückstand und drei Schießfehlern ins Ziel. Dadurch baute sie ihren Vorsprung mit 886 Punkten vor der in der Gesamtwertung folgenden Schwedin Anna-Carin Olofsson (695) und der Französin Sandrine Bailly (590) vor den letzten drei Rennen am kommenden Wochenende in Oslo uneinholbar aus. «Ich wollte unbedingt mit einem Vorsprung von mehr als 150 Punkten nach Norwegen fahren und habe die ganze Zeit gerechnet. Man weiß schließlich nie, was noch alles passiert. Man kann krank werden», sagte Wilhelm, die im Vorjahr in der Gesamtwertung den zweiten Platz belegt hatte. Doch sie strotzte im Schneetreiben von Kontiolahti vor Stärke, während ihre Verfolgerinnen Olofsson als Achte und Bailly als 28. patzten.

"Nächsten Winter geht's von vorne los"

Vor dem viertletzten Rennen des Weltcup-Winters hatte sich Wilhelm bereits in den Disziplinen Sprint und Verfolgung den Gesamtsieg gesichert. Auf neue Ziele angesprochen, sagte die Sportsoldatin diszipliniert: «Im nächsten Winter geht's wieder von vorne los.» Jedoch auch ihre Teamkolleginnen empfahlen sich in Finnland mit guten Resultaten. Andrea Henkel (Großbreitenbach) als Sechste, Katja Beer (Altenberg) als Siebte und Newcomerin Magdalena Neuner (Wallgau) auf Rang neun platzierten sich unter den besten Zehn.

Neuner verpasste nach zwei Mal fehlerfreiem Liegendschießen durch vier Fehler bei zehn Versuchen im stehenden Anschlag eine bessere Platzierung. Bis zur Hälfte lag die 19-jährige Juniorin noch in sehr guter Position und führte sogar zeitweise das Feld der 30 weltbesten Läuferinnen an. Einen rabenschwarzen Tag erlebte dagegen die Grande Dame im deutschen Team: Uschi Disl (Moosham) belegte nach sieben Schießfehlern nur den 14. Rang. Glagow (16.), Katrin Apel (Frankenhain/17.) und Simone Denkinger (Gosheim/20.) kamen ebenfalls abgeschlagen ins Ziel. (Von Jörn Perske, dpa)

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