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Arnd Peiffer (links) und Simon Schempp vollendeten eine starke deutsche Staffel.

© dpa

Biathlon-WM: Deutsche Männer-Staffel gewinnt Silber

Mit einer überzeugenden Leistung haben die deutschen Biathleten in der Staffel Silber geholt. Weltmeister wurde Norwegen.

Ihre erste WM-Medaille bejubelten die deutschen Biathlon-Männer schon fast wie Gold. „Wir sind super happy, haben ein Super-Spektakel geboten“, sagte Startläufer Erik Lesser und stellte zufrieden fest: „Wir haben Silber gewonnen.“ Gegen die wie entfesselt auftrumpfenden Norweger war am Samstag am Holmenkollen für Lesser, Benedikt Doll, Arnd Peiffer und Simon Schempp allerdings nichts zu holen. Einen Tag nach dem WM-Gold der Norwegerinnen wurden auch die Männer von den 25 000 Fans wie Volkshelden gefeiert. Überraschungs-Dritter in Oslo wurden die vom Deutschen Matthias Ahrens trainierten Kanadier.
Zwar konnte das deutsche Quartett den Titel aus dem Vorjahr nicht verteidigen, doch mit Silber durfte das Team von Bundestrainer Mark Kirchner zufrieden sein. Insgesamt leistete sich das deutsche Quartett fünf Nachlader und hatte 11,5 Sekunden Rückstand auf die Sieger. „Wir haben wieder unter Beweis gestellt, dass wir zu den Besten gehören“, sagte Kirchner. „Die großen Emotionen habe ich letztes Jahr gezeigt, als wir nach langer Zeit wieder Gold geholt haben. Das ist für mich die stille und innere Genugtuung.“
In der Nacht hatte es im Teamhotel der Deutschen um 1.55 Uhr einen Feueralarm gegeben. Die Athleten musste für eine halbe Stunde das Gebäude verlassen. „Das war abgekartet von den Norwegern. Die haben gesagt, rauch' mal eine Zigarre, dann müssen die Deutschen um 2.00 raus aus dem Nest“, scherzte Lesser.

Auch Schempp zeigte sich verbessert

13 Stunden war bei dem Thüringer nichts von Müdigkeit zu sehen. Er traf alle zehn Scheiben ab. Mit 9,1 Sekunden Vorsprung schickte Lesser dann Benedikt Doll auf die zweiten 7,5 Kilometer. Doch schon vor dem ersten Schießen hatte Tarjei Bö ihn eingeholt. Während die von Ricco Groß betreuten Russen schon früh in die Strafrunde mussten, kam der 25-jährige Doll in seiner ersten WM-Staffel mit zwei Nachladern aus. Und legte er eine starke Schlussrunde hin. „Ich habe kaum geschlafen und bin das Rennen dauernd im Kopf durchgegangen“, sagte er.  
Mit dem knappen Vorsprung von 0,3 Sekunden übergab Doll sogar als Spitzenreiter an Peiffer. Er kam in seiner Runde mit einem Nachlader aus, doch Johannes Thingnes Bö agierte sicher am Schießstand und schickte Schlussläufer Emil Hegle Svendsen mit einem Vorsprung von 29,4 Sekunden auf die letzten Kilometer. Schlussläufer Schempp, dem ausgerechnet zum Saisonhöhepunkt etwas die Form abhanden gekommen ist, sicherte dann die Medaille. „Es war nicht mehr drin. Silber - das ist auf alle Fälle was - und wir freuen uns sehr“, betonte Schempp.
Ein böses Erwachen gab es dagegen für Martin Fourcade. Mit Frankreichs Staffel hatte er keine Chance auf sein fünftes WM-Gold. Diesen Coup will er aber am Sonntag im abschließenden Massenstart nachholen. Dann wollen auch die deutschen Frauen ihr fünftes Edelmetall holen. „Wir greifen wieder an“, sagte Verfolgungs-Weltmeisterin Laura Dahlmeier, die nach Staffel-Bronze am Freitag schon vier WM-Medaillen in der Tasche hat. (dpa)

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