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Sport: Blauäugige Freunde

über die Inkompetenz des Deutschen Eishockey-Bundes Das Experiment ist gescheitet. Auch wenn die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft mit österreichischer Hilfe noch in der A-Gruppe bleiben sollte, gibt es zur Trennung von Bundestrainer Greg Poss keine Alternative.

über die Inkompetenz des Deutschen Eishockey-Bundes Das Experiment ist gescheitet. Auch wenn die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft mit österreichischer Hilfe noch in der A-Gruppe bleiben sollte, gibt es zur Trennung von Bundestrainer Greg Poss keine Alternative. Die kurze und doch viel zu lange Ära des blauäugigen Offensivfreundes ist das Symptom eines strukturellen Problems. Greg Poss hat seine Einstellung im vergangenen Sommer nicht mit gezogener Maschinenpistole erpresst, er wurde ohne Not und angemessene Prüfung möglicher Alternativkandidaten engagiert. Das entscheidende Kriterium war kein sportliches, sondern ein gesellschaftliches: Dank seiner Ehefrau spricht Poss ganz gut Deutsch.

Verantwortlich für seine Einstellung ist das Präsidium des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) mit dem Amtsrichter Hans-Ulrich Esken an der Spitze. Hier liegt das eigentliche Problem: Nicht die Deutsche Eishockey-Liga (DEL), deren Klubs die Nationalspieler stellen, entscheidet über die Nationalmannschaft. Sondern ein von Ehrenamtlichen geführter Amateur-Verband, dessen Zuständigkeit sich im Alltag auf untere Klassen und das Schiedsrichterwesen beschränkt.

Das ganze Drama um Greg Poss und die Eishockey-Nationalmannschaft erinnert ein wenig an den Sommer 1998 und die Inthronisierung von Erich Ribbeck als Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Dieses System, nicht frei von Kumpanei und Inkompetenz, hatte schon im Fußball keine Zukunft und darf auch im Eishockey keine haben. Die Deutsche Eishockey-Liga ermöglicht mit ihren Abgaben das Überleben des Verbandes, in ihr bündelt sich die sportliche Kompetenz. Es ist nur logisch, dass die Liga dann auch die Auswahl ihrer besten Spieler verantwortet.

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