zum Hauptinhalt

Sport: Botschaft zwischen den Zeilen

Piloten wohl für Absage des Grand Prix in Bahrain.

Schanghai - Jetzt laufen also wieder die altbekannten Diskussionen. Soll der Formel-1-Grand-Prix in Bahrain am Sonntag, 22. April, stattfinden? Soll er wegen innenpolitischer Unruhen aus Sicherheitsgründen abgesagt werden? Schon 2011 hatte man die gleichen Fragen diskutiert, monatelang, am Ende stand die Absage. Und nun wieder die gleichen Diskussionen, die gleichen Argumente.

Im Moment befindet sich der Formel-1-Zirkus in Schanghai, wo am Sonntag der Große Preis von China stattfindet. Im Fahrerlager sagen die Piloten offiziell nichts, lassen aber durchschimmern, dass sie für eine Absage sind. Doch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und der Automobil-Weltverband Fia sehen – noch – keinen Grund, auf dieses Rennen zu verzichten. Und die Regierung von Bahrain will eine erneute Absage sowieso unbedingt vermeiden.

Als einziger Fahrer bezieht Mark Webber von Red Bull klar Position: „Wir wollen nicht in Schwierigkeiten geraten oder gar welche auslösen.“ Ein Votum für eine Absage also. So hatte er schon 2011 geredet. Ein Teamchef, der allerdings anonym bleiben wollte, hatte zuvor ähnlich geredet. Auch er hat Angst, dass durch einen Start die Situation eskalieren könnte. „Am Ende können alle nur verlieren“, sagte er.

Revolutionsbewegungen und Menschenrechtsorganisationen in Bahrain haben bereits Proteste gegen den Grand Prix angekündigt, die „February 14th Youth Coalition“ erklärte sogar, dass sie bei einem Start nicht für die Sicherheit der Formel-1-Beteiligten garantieren könne. „Wenn der Grand Prix militärisch abgesichert werden muss und deswegen vielleicht sogar Menschen verletzt oder getötet werden, haben alle verloren, auch die Formel 1“, sagte der Teamchef.

Die Entscheidung fällt wohl am Samstag, wenn Ecclestone, Fia-Chef Jean Todt und die Teams zusammensitzen. In Eigenregie können weder Teams noch Fahrer entscheiden. Die Piloten sind Angestellte ihres Teams, die aber haben einen Vertrag mit der Fia. Und die entscheidet. Fragt sich nur, wie. Karin Sturm

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false