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Sport: Boykott der Österreicher: Die Profis und die Politik - Von Charles A. Landsmann aus Israel

Sind Angsthasen bessere Fußballer oder unfreiwillige, weil unbewusste Terror-Kollaborateure? Neun Spieler der österreichischen Nationalmannschaft weigern sich, zum WM-Qualifikationsspiel nach Israel zu reisen.

Sind Angsthasen bessere Fußballer oder unfreiwillige, weil unbewusste Terror-Kollaborateure? Neun Spieler der österreichischen Nationalmannschaft weigern sich, zum WM-Qualifikationsspiel nach Israel zu reisen. Eine gewisse Angst wegen der explosiven Lage im Nahen Osten ist beim einfachen Massentouristen und greisen Pilger begreiflich. Doch bestbewachte Profis, deren Gefährdung viel geringer ist als die der israelischen Bevölkerung, sollten sich auf ihren Job konzentrieren und nicht Politik machen.

Kommt Österreich weiter, wozu schon ein Unentschieden genügt, dann müsste das Land in den Play-offs gegen die Türkei antreten. Schon was von kurdischen Terroranschlägen gehört, Herr Kühbauer in Wolfsburg? Warum haben die Tiroler Spieler Kirschler, Kogler, Ibertsberger, Hörtnagel und Glieder sich nicht verabschiedet, als es in der WM-Qualifikation nach Spanien ging, wo die ETA nicht nur Bomben zündete, sondern auch Fußballspieler massiv bedrohte?

Mit der gleichen Unlogik darf der Grazer Neukirschner nicht mehr zu Uefa-Cup-Spielen in praktisch das gesamte europäische Ausland reisen, denn die Nato-Staaten sind allesamt potenzielle Angriffsziele für bin Laden und Konsorten. Mayrleb und Hiden von Austria Wien sollten in ihrer Stadt keine Pakete mehr annehmen, in der schon dem Bürgermeister die Hand durch eine Briefbombe zerfetzt wurde.

Nein, es geht nicht darum, Avery Brundages "The Games must go on" nach dem Massaker an elf israelischen Sportlern anlässlich der Olympischen Spiele in München um jeden Preis durchzusetzen. Es geht um Verhältnismäßigkeit, ein Begriff, der auch Fußballer nicht überfordern sollte.

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