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Das ist nicht fair. Bundesinnenminister De Maiziere steigt aus dem Fairplaypreis aus.

© dpa

Bundesinnenministerium: Das ist nicht fair!

Fairplay im Spitzensport predigen, dann aber aus einer Fairplay-Preisverleihung aussteigen – das passt nicht zusammen. Aber genau das hat das Bundesinnenministerium jetzt getan. Ein Kommentar.

Im neuen Leistungssportkonzept wird auch wieder Fairplay gepriesen. Als „Wert unseres freiheitlichen Gemeinwesens“. So steht es drin. Es ist ein Konzept des Bundesinnenministeriums (BMI) und des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB).

Nur wenn Fairplay so wichtig ist, warum hat sich das Ministerium dann gerade aus dem Fairplay-Preis zurückgezogen, den es bisher mit dem DOSB und dem Verband Deutscher Sportjournalisten vergeben hat? Es war zu hören, dass dem Ministerium das Ambiente bei der Preisverleihung nicht ministerial genug war. Außerdem habe der Preis seine Wirkung nicht mehr erreicht. Und genau darin liegt ein Problem.

Fairplay muss nicht schillern und glänzen. Fairplay ist, wenn in einem ganz gewöhnlichen Landesligaspiel ein Spieler einen Elfmeter absichtlich verschießt, weil das Foul davor kein Foul war. Nachzulesen hier im Interview. Sein Verhalten ist preiswürdig, auf jeden Fall. Und sollte man nicht genau solche Geschichten noch einmal weitererzählen, weil sie so wunderbar alltäglich verdeutlichen, was Fairness so wertvoll macht? Lohnt sich das nicht mehr?

Das Bundesinnenministerium hat da offenbar andere Vorstellungen. Fairplay im Spitzensportkonzept zu predigen und schlecht begründet aus diesem Preis auszusteigen – das passt einfach nicht zusammen.

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