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Bundesliga: Das Siegen verlernt

Im Duell der "Remis-Könige" gegen den VfB Stuttgart hat Hannover 96 erneut eine klare Führung verspielt.

Hannover - In einem packenden Bundesliga-Duell mit dem VfB Stuttgart kam Hannover über ein 3:3 (2:0) nicht hinaus. Jon Dahl Tomasson rettete den tapferen Schwaben, die über weite Strecken in Überzahl sogar mehr vom Spiel hatten, am Sonntagabend mit seinem verdienten Ausgleich in der 80. Minute einen wichtigen Punkt. Damit dürften auch die Hoffnungen von Gäste-Trainer Armin Veh auf eine Weiterverpflichtung neue Nahrung erhalten. Hannover wartet dagegen schon seit 17 Jahren auf einen Erfolg gegen Stuttgart; in den letzten neun Saisonspielen glückte den Niedersachsen nur ein Sieg.

Hanno Balitsch brachte die Gastgeber vor 36 298 Zuschauern in der AWD-Arena bereits nach 91 Sekunden in Führung, die der Tscheche Jiri Stajner schon vor der Pause mit einem herrlichen Kopfballtreffer (33. Minute) ausbaute; Nationalspieler Per Mertesacker sorgte mit dem 3:1 für die vermeintliche Vorentscheidung (67.). Doch die Traumtore von Danijel Ljuboja (2:1/52.) und Thomas Hitzlsperger (3:2/77.) waren zunächst Hoffnungsfunken für die Gäste, das 3:3 durch Tomasson der verdiente Lohn für eine couragierte Mannschaftsleistung.

«Das war wahnsinnig schwer heute, gegen diese offensiv ausgerichtete Stuttgarter Mannschaft in Unterzahl zu bestehen und die Räume dicht zu machen», meinte Neururer mit Blick auf den Platzverweis für Kapitän Altin Lala (Gelb-Rot/37.). «Deshalb bin ich froh über die Art und Weise, wie sich die Mannschaft diesen Punkt hier noch erkämpft hat.» Stajner sah es ebenso: «Am Ende können wir zufrieden sein, denn wir haben fast 60 Minuten in Unterzahl gespielt.»

Neururers Kollege Veh sieht den bevorstehenden Vertragsverhandlungen gelassen entgegen. «Ich war schon vorher total entspannt, weil es nicht sein kann, dass man das jetzt von diesem einen Spiel abhängig macht. Das ist ein Witz», erklärte der VfB- Trainer nach dem «absolut verdienten» Punktgewinn. Laut Manager Horst Heldt tut sich in der Trainerfrage «vor Mittwoch nichts».

Mit seinem Blitztreffer hatte Balitsch im Duell der Remis- Spezialisten (Stuttgart jetzt 16/Hannover 15 Unentschieden) den Bann gebrochen: Der Ball lag erstmals nach 322 Minuten Tor-Flaute wieder im gegnerischen Netz. Für den 25 Jahre alten Abwehrspieler, der eine Flanke von Steven Cherundolo ins kurze Eck drückte, war es der erste Treffer in seinem 27. Pflichtspiel für die Niedersachsen, die im Gegenzug nur mit viel Glück den schnellen Ausgleich vermeiden konnten. Hannovers glänzend haltender Torhüter Robert Enke konnte Ljubojas Kopfball noch an die Latte lenken (5.); Thomas Hitzlspergers wuchtiger Kopfball landete genau in den Armen von Enke (26.).

Nach einem Fehlpass des VfB an der Mittellinie und präziser Flanke von Silvio Schröter segelte der perfekt getimte Kopfball des überragenden Stajner zum 2:0 ins lange Eck - die gesamte VfB-Abwehr war ausgespielt, Torwart Timo Hildebrand konnte nichts mehr tun. Balitsch vergab später eine «Hundertprozentige», als er aus zehn Metern allein am herausstürzenden VfB-Keeper Timo Hildebrand scheiterte (43.). Ljuboja und Tomasson trafen mit spektakulären Fernschüssen; Mertesacker mit einem Aufsetzer-Kopfball. (Von Peter Hübner, dpa)

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