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Da passt nichts dazwischen. Die Dortmunder mit Mats Hummels (r) und Lukasz Piszczek lassen kaum Gegentore zu.

© dpa

Bundesliga: Dortmund macht dicht

Die Bilanz von Borussia Dortmund ist beeindruckend. Der Erfolg des BVB beruht auf der Abwehr. In sieben Bundesligapartien blieb die Borussia ohne Gegentor.

29 Sekunden fehlten in der Nacht zum Montag für eine Landeerlaubnis auf dem Flughafen in Dortmund. Also wurde die Mannschaft des Tabellenführers der Bundesliga ins 80 Kilometer entfernte Paderborn umgeleitet. Die Flughafenbetreiber hatten peinlich genau auf die Einhaltung des Nachtflugverbotes ab 23 Uhr gepocht. Doch in Tagen wie diesen dürfte selbst diese Posse den Borussen wenig ausmachen. Nach dem 2:0-Sieg beim 1. FC Nürnberg haben sie zehn Punkte Vorsprung auf den nächsten Verfolger angehäuft. Vor allem die Hintermannschaft des BVB ist dafür verantwortlich.

„Der gravierende Unterschied zu fast allen anderen Mannschaften ist das Selbstverständnis. Wenn es in der Offensive nicht läuft, hat es auf unseren Defensivbereich keinen Einfluss“, sagte der Dortmunder Coach Jürgen Klopp nach dem 13. Sieg in der Liga. Der Erfolg in Franken war vor allem der sehr guten Defensivorganisation geschuldet: Die Nürnberger hatte zwei Chancen im gesamten Spiel. Alles andere verfing sich im engen Abwehrnetz. Frei nach Klopps Maxime: „Zuerst aber muss das Spiel gegen den Ball stimmen. Wer das nicht gut macht, kann nicht mitspielen. Diese Messlatte haben wir festgelegt.“ Außerdem habe man in Torwart Roman Weidenfeller einen, der „den einen oder anderen Ball schon gehalten hat, sonst hätten wir statt neun 13, 14 oder 15 Gegentore“.

Die Bilanz ist beeindruckend. Nur einmal – beim 0:2 im ersten Spiel gegen Leverkusen –, kassierte der BVB mehr als ein Gegentor und die bisher einzige Bundesliga-Niederlage. In 15 Spielen kassierte Weidenfeller nur neun Gegentore. In sieben Bundesligapartien blieb die Borussia ohne Gegentor. Die Gesamtbilanz fällt ähnlich gut aus. In 13 der insgesamt 24 Pflichtspiele gelang dem Gegner kein Treffer gegen die Borussen. Nur gegen Karpaty Lemberg in der Europa League kassierte der BVB im September beim 4:3-Sieg drei Tore.

Der lange Abend in Nürnberg – das Charterflugzeug der Borussen konnte wegen vereister Tragflächen erst mit über einer Stunde Verspätung starten –, schien der richtige Zeitpunkt, um über Verteidigungsstrategien zu sprechen, obwohl die Dortmunder auf der anderen Seite mit 37 geschossenen Toren ebenfalls für den Spitzenwert stehen. Die Erklärung dafür scheint einfach, denn Balleroberungen münden blitzschnell in Gegenattacken.

Die Erfolgsgeschichte des BVB fängt hinten an. „Unser Ansatz ist immer zuerst ein defensiver“, sagt Jürgen Klopp. Zudem zahlt sich aus, dass die Defensivformation seit langem zusammenspielt und wichtige Abläufe einstudiert sind. Man lasse sich da nicht aus der Ruhe bringen, sagte Verteidiger Mats Hummels. Auch nicht vom Flugchaos.

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