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Hannovers Didier Ya Konan erzielte seine Saisontore acht und neun.

© dapd

Bundesliga: Hannover feiert weiter

Hannover 96 ist zumindest für eine Nacht erster Verfolger von Tabellenführer Borussia Dortmund in der Fußball-Bundesliga. Mit dem 2:1 gegen den VfB Stuttgart feierten die Niedersachsen den fünften Sieg in Folge und schafften den Sprung auf Platz zwei.

Von Christian Otto

Hannover - Wirklich gewundert hat sich kaum jemand im Stadion. Es war der fünfte Sieg in Folge für Hannover 96. Und natürlich war es Didier Ya Konan, der seine Mannschaft zum Sieg schoss – mit seinen Saisontreffern acht und neun. Was auch immer diese Mannschaft derzeit anstellt: Sie macht alles richtig. Dank ihres 2:1 (1:0)-Heimerfolges gegen den VfB Stuttgart kletterte sie sogar vorübergehend bis auf den zweiten Platz. In Stuttgart dagegen blickt man einer dunklen Zeit entgegen, allen voran der wacklige Trainer Jens Keller, der sich „sehr enttäuscht von meiner Mannschaft“ zeigte.

Die Fans in Hannover liegen dem unermüdlich kämpfenden, aber auch fein tricksenden Ya Konan längst zu Füßen. Seinem Führungstreffer zum 1:0 ließ er Sekunden nach dem Stuttgarter Ausgleich durch Georg Niedermeier auch das 2:1 folgen. Ya Konans Auftritt kam für den VfB einer Demütigung gleich. Für gerade einmal 500 000 Euro hat Hannovers Sportdirektor Jörg Schmadtke den Ivorer von Rosenberg Trondheim im vergangenen Jahr gekauft. Nun versucht Schmadtke ihn mit einer üppigen Gehaltserhöhung zum Bleiben zu bewegen. Der frühere Profitorhüter zog den umstrittenen Transfer einst unbeirrt durch und dürfte sich jetzt angesichts der Torquote des Stürmers über seinen Geniestreich freuen.

Dass Ya Konan, den Mirko Slomka neben Jan Schlaudraff im Sturm aufbot, gestern Abend zu vielen guten Torchancen kam, lag neben seiner Einsatzfreude auch an der giftigen Art seiner Mitspieler. Die Arbeit gegen den Ball, also das geschickte Verschieben und ständige Attackieren des Gegners, klappte bei 96 wie im Lehrbuch. Mit einer Mischung aus spielerischem Übergewicht und beflügelnder Euphorie konnte Hannover seiner Favoritenrolle leicht gerecht werden.

Der Abstand, den die Tabelle vor dem Spieltag zwischen dem Vierten und dem Sechzehnten anzeigte, spiegelte sich auch auf dem Rasen wieder. Die Stuttgarter traten zunächst äußerst harmlos und fast lethargisch auf. Bis auf einen Kopfball von Nationalspieler Cacau, der auf der Linie geklärt werden konnte und eben das 1:1 kam der VfB zu wenig nennenswerten Torchancen.

Für Interimstrainer Jens Keller, der seine Mannschaft einfach nicht aus den Niederungen des Klassements führen kann, bedeutet die Pleite ein unruhiges Finale der Hinrunde. Die Meldungen, dass sich die Vereinsführung des VfB längst nach einem erfahreneren Trainer umsieht, halten sich hartnäckig. Bruno Labbadia gilt als aussichtsreichster Nachfolgekandidat. Angesichts einer weiter desaströsen Saison wäre der Entschluss zu einem Neuanfang keine Überraschung mehr. Der frustrierte Sportdirektor Fredi Bobic wollte sich zur Trainerfrage gestern nicht äußern.

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