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Bundesliga: Passiv, schläfrig, unproduktiv: Bremen verliert in Frankfurt

Stagnation im Mittelmaß? Bei Werder Bremen hat es auch in dieser Saison den Anschein, dass sich die Hanseaten alsbald auf die beiden Pokal-Wettbewerbe konzentrieren sollten.

Denn genau wie in der vergangenen Spielzeit haben die Bremer den Rückrundenstart vollkommen vermasselt und drohen in die Grauzone der Tabelle abzurutschen. Die 0:1 (0:0)-Niederlage bei Eintracht Frankfurt war bereits die dritte Niederlage in Folge - in der Hinrunde hatte Werder den zunächst guten Eindruck durch die Schlappen gegen Schalke 04 und beim Hamburger SV konterkariert.

In Frankfurt herrschte nach Abpfiff dagegen wieder allerbeste Stimmung. Und Trainer Michael Skibbe dürfte sich darin bestätigt sehen, dass es nicht die schlechteste Idee war, den gesamten Verein mit seiner Kardinalkritik an fehlenden Entwicklungsmöglichkeiten wachzurütteln. Für die Festtagsstimmung im Frankfurter Stadtwald sorgte Marco Russ, dem nach einer Musterkombination über Pirmin Schwegler und Chris in der 62. Minute das Tor des Tages gelang. Bezeichnend war allerdings, wie passiv sich Werder in dieser Szene verhielt, Torsten Frings ließ sich zuvor tunneln. Insgesamt blieben beim Pokalsieger spielerisch und kämpferisch zu viele Wünsche offen, um Ansprüche auf einen Spitzenplatz anzumelden.

Im ersten Durchgang wurden die 45000 fröstelnden Augenzeugen irgendwie den Eindruck nicht los, als würden sich viele der 22 Protagonisten noch in der Winterpause befinden. Die Eintracht überließ den Gästen fast schon aufreizend abwartend die Spielkontrolle, mit der Werder jedoch erstaunlicherweise nur wenig anzufangen wusste. So entwickelte sich eine langatmige, ja langweilige Auseinandersetzung mit unproduktivem Bremer Ballgeschiebe. Gefahr beschwor der Pokalsieger eigentlich nur herauf, wenn Marko Marin seine Dribblings startete.

So entstand auch die einzige wirklich aufregende Szene der ersten Halbzeit: Aaron Hunt war freistehend an Oka Nikolov gescheitert, dann wollte sich Marin den Ball erobert, doch Maik Franz grätschte rigoros dazwischen - und traf den Bremer? Schiedsrichter Michael Weiner entschied nicht auf Elfmeter, was hinterher reichlich Diskussionsstoff bot. Fakt war jedoch, dass die Elf von Trainer Thomas Schaaf, in der überraschend der erst am Freitag verpflichtete tunesische Linksverteidiger Aymen Abdennour stand, zu wenig tat, um sich eine Führung zu verdienen. Auch vom umworbenen Mesut Özil war wenig zu sehen; der Nationalspieler leistete sich gleich eine Reihe überflüssiger Ballverluste. Auch Hunt oder Tim Borowski scheiterten immer dann, wenn es galt, den Ball ertragreich in die Spitze zu bringe, wo überdies der wegen einer Kapselzerrung in Knie nicht von Beginn an berücksichtigte Claudio Pizarro schmerzlich vermisst wurde. Kaum wurde der Peruaner nach einer guten Stunde eingewechselt, hatte er auch schon die beste Chance auf dem Fuß, scheiterte aber an Nikolov.

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