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Champions League: Barcelona verpasst Einzug ins Finale

So ist Fußball: Barcelona ist klar überlegen, scheidet nach dem 2:2 im Halbfinal-Rückspiel gegen Chelsea aber aus.

Nach dem entscheidenden Tor vergrub er sein Gesicht unter dem eigenen Trikot. Lionel Messi hatte den Pfosten getroffen, einen Elfmeter gegen die Latte geschossen, sein FC Barcelona war wie immer die klar überlegene Mannschaft gewesen. Es half nichts, Barcelona schaffte im Halbfinal-Rückspiel der Champions League nur ein 2:2 (2:1) gegen den FC Chelsea und ist nach dem 0:1 im Hinspiel ausgeschieden. Es bleibt dabei, dass der Titelverteidiger die Champions League nicht gewinnen kann. Die letzten sechs Begegnungen gegen die Londoner konnten die Spanier nicht gewinnen.

Chelsea steht trotz 55-minütiger Unterzahl und dank der genialen Tore von Ramires in der Nachspielzeit der ersten Hälfte und von Fernando Torres kurz vor dem Schlusspfiff zum zweiten Mal nach 2008 im Finale der Champions League und sind sicher der Wunschgegner von Real Madrid oder dem FC Bayern, die den zweiten Finalisten ausspielen.

Wer auch immer ins Endspiel einzieht, ihm bleibt das Duell mit Weltfußballer Messi erspart. Kurz nach der Pause hämmerte er einen Strafstoß an die Latte – es wäre sein 15. Saisontreffer in der europäischen Superliga gewesen. Nach 35 Minuten hatte Sergio Busquets das Hinspielresultat für den spanischen Meister egalisiert, Andrés Iniesta baute die Führung vor 94 000 Zuschauern im ausverkauften Camp Nou kurz vor der Pause aus. Doch der Tabellen-Sechste der Premier League behielt auch die Nerven, nachdem Kapitän John Terry nach 35 Minuten wegen einer Tätlichkeit vom Platz geflogen war. Der Brasilianer Ramires traf unmittelbar vor der Pause mit einer herrlichen Bogenlampe, der in Chelsea schon lange als krasser Fehleinkauf geführte Torres machte dann mit einem Solo in der Nachspielzeit die Überraschung perfekt.

Schon nach knapp drei Minuten hätte Barcelona das 0:1 vom Hinspiel wettmachen können – Messi jagte den Ball aus zehn Metern ans Außennetz. Wenig später vertändelte Alexis Sanchez eine gute Chance in bester Position. Die Spanier waren hellwach: Drei Tage nach der bitteren 1:2-Heimniederlage im Clásico gegen Real Madrid und der de facto verspielten Meisterschaft war der Siegeswille wieder erwacht. Trainer Josep Guardiola hatte sein Team im Vergleich zum Spitzenspiel in der Primera Division auf vier Positionen verändert. Offensive war Trumpf. Aber das Powerplay gegen den Abwehrriegel der Londoner, die oft mit neun Spielern im eigenen Strafraum verteidigten, wurde zur Geduldsprobe.

Als Messi sogar eine eigentlich sichere Torchance vergab, stöhnten die Fans: Nach Hackentrick von Cesc Fabregas kam der Argentinier aus wenigen Metern frei zum Schuss – Chelseas Keeper Petr Cech parierte mit dem Fuß. Chelsea kam kaum an den Ball, setzte aber Nadelstiche: Der Schuss des Hinspiel-Torschützen Didier Drogba landete am Außennetz. Kurz darauf musste Guardiola schon wechseln: Verteidiger Gerard Piqué war bei einem Zusammenprall mit seinem eigenen Torwart Victor Valdes fast K.o. gegangen und war desorientiert. Mit Verdacht auf Gehirnerschütterung musste er ins Krankenhaus.

Nach 34 Minuten war der Bann gebrochen, als Busquets nach Vorlage von Isaac Cuenca traf. Iniesta legte nach, Ramires schockte den Titelverteidiger mit seinem Konter-Traumtor. Nach dem Platzverweis für Kapitän John Terry mussten die Londoner aber rund 55 Minuten lang mit neun Feldspielern auskommen und hatten Glück, als Pechvogel Messi in der 83. Minute nur den Pfosten traf und auch Javier Mascherano in der Schlussminute die Siegchance vergab. (dpa/Tsp)

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