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Sport: Champions-League: Der Ernstfall

Nach dem erfolgreichen Saisonstart in der Bundesliga beginnt für Borussia Dortmund nun das Millionenspiel namens Champions League. Trainer Matthias Sammer fordert trotz der überzeugenden Siege in der Bundesliga gegen den 1.

Nach dem erfolgreichen Saisonstart in der Bundesliga beginnt für Borussia Dortmund nun das Millionenspiel namens Champions League. Trainer Matthias Sammer fordert trotz der überzeugenden Siege in der Bundesliga gegen den 1. FC Nürnberg und beim Mitkonkurrenten Hertha BSC Berlin (jeweils 2:0) für das erste von zwei Qualifikationsspielen zur Champions League beim ukrainischen Vizemeister Schachtjor Donezk am Dienstag (19.30 Uhr/live in der ARD) eine deutliche Leistungssteigerung.

"Solche Nachlässigkeiten wie in der ersten Halbzeit bei Hertha dürfen wir uns nicht erlauben", sagte der Europameister von 1996 vor dem Abflug am frühen Montagmorgen und machte vor dem viereinhalbstündigen Trip klar: "Das ist keine Qualifikation, das ist schon richtige Champions League. Da gibt es kein Vorgeplänkel, sondern den sofortigen Ernstfall."

Seine Spieler haben die Warnung nach den, wie Sammer sagte, "unterirdischen" 30 Minuten in Berlin verstanden. "Gegen Donezk müssen wir besser spielen", sagte der tschechische Stürmer Jan Koller. Obwohl er in der Bundesliga noch nicht überzeugen konnte, wird Koller ebenso wie zuletzt mit dem neuen Torjäger Amoroso das Sturmduo bilden. Die beiden, zusammen weit über 70 Millionen Mark teuer, sollen dafür sorgen, dass sich die Ausgaben wieder refinanzieren.

Manager Michael Meier kalkuliert beim Champions-League-Sieger von 1997 mit Einnahmen zwischen 40 und 60 Millionen Mark aus der Champions League, in der die Westfalen zuletzt vor zwei Jahren vertreten war. "Gegen Donezk stehen uns zwei Endspiele bevor", sagte Dortmunds Präsident Gerd Niebaum. 1999 mussten sein Klub ebenfalls in die Qualifikation und qualifizierten sich gegen FK Teplice (Tschechien) mit 1:0 und 2:0 für die Hauptrunde.

Der ukrainische Pokalsieger ist vor dem Duell mit den Westfalen optimistisch. "Ein 2:0 gegen Dortmund könnte uns reichen. Und in Dortmund wollen wir dann die Tormaschinerie stoppen", sagte Donezk-Coach Viktor Prokopenko.

Obwohl der gesperrte nigerianische Abwehrspieler Assane Ndiaye als wichtiger Spieler der Ukrainer fehlt, dämpft Sammer die Euphorie im Lager der Borussen. "Wir haben einen Koffer voller Vorsicht mit im Gepäck und großen Respekt, denn Schachtjor hat sein Können schon bewiesen. Wer in der Champions League bei Arsenal London 2:0 führt und zu Hause gegen London 3:0 gewinnt, muss etwas können", erinnerte Sammer an die vergangene Saison.

Dortmunds Mittelfeldspieler Tomas Rosicky hatte im Vorjahr in der ersten Hauptrunde mit seinem damaligen Klub Sparta Prag gegen den Neuling in Europas Beletage gespielt. "Im eigenen Stadion ist Donezk eine außerordentlich kompakte und stabile Mannschaft. In Prag haben sie bewiesen, dass sie gut kontern können. Allerdings sind sie gegen Tempospiel anfällig", sagte der Tscheche. Am Mittwoch greift dann auch Bayer Leverkusen in die Qualifikation für die Champions League ein. Die Leverkusener spielen bei Roter Stern Belgrad (20.30 Uhr).

Arnulf Beckmann

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