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Sport: Chance zur Revanche

Kanada und Schweden stehen im Finale der Eishockey-WM

Prag (Tsp). Auf den Tribünen wurde gepfiffen, und auf dem Eis ließen die Spieler der Slowakei die Köpfe hängen. Als gestern die Schlusssirene eines hochklassigen Eishockeyspiels in der SazkaArena von Prag ertönte, waren nur wenige der 17 204 Zuschauer zufrieden. Das waren dafür die Herren in den weißen Trikots. Denn Kanada hat das Endspiel bei der Eishockey-Weltmeisterschaft erreicht – zur Erregung der vielen Fans aus der Slowakei, die bei dem 2:1 (0:0, 1:1, 1:0)-Erfolg des Weltmeisters 13 Minuten vor dem Ende ein irreguläres Tor der Kanadier gesehen hatten. Schiedsrichter Rick Looker (USA) hatte das 2:1 durch Shawn Horcoff trotz eines vorangegangen Fouls am slowakischen Torwart Jan Lasak gegeben.

Bereits heute können die Kanadier im Endspiel ihren Titel verteidigen (20.15 Uhr, live im DSF). Gegner ist Schweden. Im zweiten Halbfinale gegen die USA, die im Viertelfinale überraschend Gastgeber Tschechien bezwungen hatten, siegten die Schweden 3:2 (2:0, 1:1, 0:1). Beide Finalisten hatten sich schon im vorigen Jahr im WM-Endspiel von Helsinki gegenübergestanden. Damals siegten die Kanadier in der Verlängerung.

Vom Finale war gestern Nachmittag in den Katakomben der Sazka-Arena noch nicht die Rede. Frantisek Hossa war enttäuscht und verlor über die spielentscheidende Szene einen zwar knappen, aber doch zweideutigen Satz. „Es ist Sache des Schiedsrichters, in solch einer Situation die richtige Entscheidung zu fällen“, sagte der slowakische Nationaltrainer.

Die Szene, die dem 2:1 der Kanadier vorausgegangen war, war tatsächlich nicht ganz sauber. Jan Lasak war hinter sein Tor gelaufen, als plötzlich hinter ihm Rob Niedermayer auftauchte. Der Kanadier gab dem slowakischen Torhüter einen Schlag auf den Schoner, sodass Lasak den Halt verlor und aufs Eis fiel. Schiedsrichter Looker war offensichtlich nicht im Bilde. Er unterbrach das Spiel nicht, Niedermayer musste nicht auf die Strafbank. Lasak kam nicht schnell genug in sein Tor zurück, Shawn Horcoff stocherte den Puck zum 2:1 über die Linie. In seiner Wut schlug Lasak dann mit seinem Schläger auf die Torlatte – doch alle anschließenden Diskussionen mit Schiedsrichter Looker halfen nicht. Unter dem Pfeifkonzert der slowakischen Fans wurde der Treffer anerkannt.

In der Schlussphase verteidigte der Weltmeister dann den Vorsprung trotz drei Unterzahlsituationen geschickt. Den Slowaken, die im zweiten Drittel durch Miroslav Satan in Führung gegangen waren und die nach 33 Minuten den Ausgleichstreffer durch Daniel Briere hatten hinnehmen müssen, gelang kein gefährlicher Torschuss mehr.

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