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2012 war Kiew - wo steigt das EM-Finale 2020?

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Chancen für München steigen: EM 2020: Top-Favorit Türkei verzichtet auf Bewerbung

Die Türkei verzichtet auf ihre Bewerbung als Spielort für die Multi-Nationen-Europameisterschaft 2020. Damit steigen die Chancen für München - doch auch für Deutschlands Pläne, die EM 2024 auszurichten, hat die Entscheidung der Türken Auswirkungen.

Der überraschende Rückzug von Top-Favorit Türkei lässt die Chancen auf ein EM-Endspiel 2020 in München deutlich steigen. Wenige Stunden vor Ablauf der Bewerbungsfrist verzichtete der türkische Verband am Freitag auf eine Kandidatur für das europaweite Kontinentalturnier und sorgt damit für einen Zwiespalt beim Deutschen Fußball-Bund (DFB). Angesichts eines voraussichtlich kleinen Kontrahentenfelds um das Finalpaket für 2020 mit Gegnern wie London besitzt Deutschland gute Karten. Da die Türkei allerdings nun an einer Bewerbung für die EURO 2024 arbeiten will, rückt der Zuschlag für das komplette Turnier in zehn Jahren für den DFB in weitere Ferne.

Zumindest für ein „Sommermärchen“ bei der EM 2020 ebnete der DFB am Freitag den Weg. Alle erforderlichen Unterlagen seien bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA) in Nyon eingereicht worden, teilte der DFB vor Ablauf der Frist um Mitternacht mit. „Wir sind sicher, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern eine starke Bewerbung erstellt haben, und hoffen darauf, die UEFA mit unseren erstklassigen Rahmenbedingungen und der Begeisterung der Fans in Deutschland zu überzeugen“, sagte DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock.

Nach einer Idee von UEFA-Präsident Michel Platini wird die Europameisterschaft 2020 zu ihrem 60-jährigen Jubiläum erstmals in 13 Ländern ausgetragen. Im vorigen September hatten noch 32 Verbände Interesse signalisiert, bis Ende der Frist wurden bei der UEFA nach dpa-Informationen nun zwischen 20 bis 25 Kandidaturen erwartet. Der Kontinentalverband will den Kandidatenkreis an diesem Samstag bekanntgeben. Die Vergabe findet am 19. September statt.

München und London im Rennen

München gehört nun neben London zu den Anwärtern, die sich für zwei Veranstaltungspakete beworben haben. Die erste Option umfasst drei Gruppenspiele und eine Begegnung des Viertelfinales, das zweite Paket beinhaltet die Halbfinals und das Endspiel. „Unsere Bewerbung ist das Ergebnis eines tollen Zusammenspiels mit der Bundesrepublik Deutschland, dem Freistaat Bayern, dem Bayerischen Fußball-Verband, der Stadt München, dem FC Bayern und der Betreibergesellschaft der Allianz-Arena“, stellte Sandrock zufrieden fest.

Da Istanbul mit seiner Bewerbung um die Olympischen Spiele 2020 gegen Tokio gescheitert war, galt zuvor die Türkei als erster Anwärter für das Finalpaket der EM 2020. „Wir glauben, dass wir fußballerisch und von den Anlagen her an einem Punkt angelangt sind, an dem wir ein ganzes Turnier werden ausrichten können, nicht nur ein Halbfinale und Finale“, hieß es jedoch in einer Erklärung des Verbandes.

Die Türkei habe viele neue Stadien gebaut, die internationalen Standards entsprechen. Das Land verfüge über die Infrastruktur wie Hotels und Unterkünfte. Die Führung des TFF habe vor diesem Hintergrund beschlossen, auf die Bewerbung für 2020 zu verzichten und sich auf 2024 zu konzentrieren. Für diese EM rechnete sich bislang auch der DFB gute Chancen aus.

Vor der Türkei hatten bereits unter anderen Polen, Tschechien, die Schweiz, Portugal und Frankreich von einer Kandidatur abgesehen. Die Bewerbung von Lyon als Spielstätte werde zurückgezogen, sagte der Präsident des französischen Fußballverbandes FFF, Noël Le Graët, in Paris. Die Europameisterschaft 2016 sei bereits „ein schönes Geschenk für Frankreich“. Als Zeichen der Solidarität lasse Frankreich anderen Städten und Ländern für 2020 die Chance. UEFA-Präsident Michel Platini sprach von einer „weisen Entscheidung“ des französischen Verbandes. (dpa)

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