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Sport: Cool in der Niederlage

Eintracht Frankfurt unterliegt dem VfB Stuttgart 1:2.

Stuttgart - Vielleicht war es der Blick auf die Tabelle, der Armin Veh gelassen auf die zweite Niederlage der Saison reagieren ließ. In der Tabelle steht Eintracht Frankfurt trotz des 1:2 (0:1) beim VfB Stuttgart noch auf Platz drei. Vehs gelassene Reaktion könnte aber auch durch die vielen alten Bekannten ausgelöst worden sein, die der VfB-Meistertrainer von 2007 bei seiner Rückkehr nach Stuttgart freudestrahlend traf. Denn nach solch einer Entscheidung, wie sie Schiedsrichter Peter Gagelmann und Assistent Matthias Anklam getroffen hatten, sah man manch andere Trainer schon völlig ausflippen.

Die umstrittene Szene: Olivier Occean hatte den Ball zu Karim Matmour (89.) weitergeleitet, der ihn ins Tor köpfte, worauf Anklam die Fahne hob, um Abseits anzuzeigen. Das war allerdings eine Fehlentscheidung und kostete Veh und Frankfurt das 2:2 und einen Punkt. „Wenn der Linienrichter nicht gewesen wäre, dann wäre das Spiel 2:2 ausgegangen. Ein gerechtes Ergebnis für dieses Spiel. Aber die Welt geht dadurch nicht unter", sagte Veh und grüßte die nächsten alten Bekannten. „Das war doch eindeutig ein reguläres Tor“, sagte er dann und erntete selbst von Fredi Bobic Zustimmung. „Das muss man zugeben", sagte Stuttgarts Manager.

Wenn sich die Frankfurter einen Punkt verdienten, dann nur in der Schlussphase. Davor war Stuttgart die bessere Mannschaft gewesen. Allerdings hatte der Frankfurter Matmour noch eine zweite Chance zum Ausgleich. In der Nachspielzeit sicherte Stuttgarts Torwart Sven Ulreich mit einem Reflex den ersten VfB-Heimsieg in der laufenden Saison.

Der Erfolg der Schwaben bedeutet gleichzeitig das Ende einer Krise. Zehn Punkte aus den letzten vier Spielen haben die Schwaben geholt, sie kletterten nach den Toren von Christian Gentner und dem Siegtreffer durch Vedad Ibisevic, der mit einem Kopfball getroffen hatte, ins Tabellenmittelfeld. Alexander Meier hatte für Frankfurt getroffen.

Trotz der späten Eintracht-Chance und der Abseits-Fehlentscheidung war der Stuttgarter Sieg nicht unverdient. Der VfB investierte mehr ins Spiel und „verpasste es, ein zweites Tor nachzulegen“, wie Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia erklärte. „Die Mannschaft hat nach dem 1:1 eine sensationelle Reaktion gezeigt. Sie hat verstanden, dass sie 100 Prozent bringen muss. Fußball ist so geil, wenn man gewinnt.“

Gegen die Eintracht, die kurzfristig auf Kapitän Pirmin Schwegler wegen Adduktorenproblemen verzichten musste, kam Stuttgart in einer hart umkämpften Partie zur schnellen Führung. Die Eintracht-Abwehr schlampte bei Gentners Bewachung, der ohne Gegenwehr einschießen konnte. Frankfurt kam mit dem direkten Spiel des VfB nicht zurecht, und es dauerte, bis sich Vehs Elf Spielanteile erarbeiten konnte. Stuttgart konnte die Führung trotz intensiver Angriffe nicht ausbauen.

Nach der Pause traf Martin Harnik den Pfosten, und der Frankfurter Meier schlenzte den Ball aus 18 Metern ins Tor. „Jetzt hätte jeder gewinnen können“, sagte Veh. Dass es die Stuttgarter taten, lag auch an Ibisevic, der sein zehntes Pflichtspieltor erzielte. „Er ist ein echter Torjäger“, lobte Labbadia seinen Spieler nach dessen Siegtreffer. Oliver Trust

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