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Sport: Cottbus zeigt Moral

Energie holt nach 1:3-Rückstand ein 3:3 in Bochum

Am Zaun der Osttribüne hatten Fans des VfL Bochum ein Transparent befestigt, das von großer Zuversicht zeugte. „Danke für den Sieg in Bremen – so besiegt ihr jeden“, stand dort zu lesen. Doch am Ende reichte das vermeintliche neue Selbstbewusstsein nicht einmal aus, um den Tabellenvorletzten Energie Cottbus zu bezwingen. Obwohl der VfL zweimal mit zwei Toren Unterschied geführt hatte, konnte er seiner Favoritenrolle nicht gerecht werden und musste sich mit einem 3:3 (2:1) begnügen. „Wir waren zu dumm, das Spiel sicher nach Hause zu bringen, das ist bitter“, sagte VfL-Stürmer Benjamin Auer. Für den Bochumer Cheftrainer Marcel Koller war das Unentschieden sogar „eine gefühlte Niederlage“. Sein Cottbuser Kollege Bojan Prasnikar indes freute sich – trotz aller Abwehrschwächen bei Standardsituationen – über die „gute Moral“ seiner Mannschaft, die sich weder durch die unglückliche Heimniederlage gegen Leverkusen noch durch den frühen Rückstand in Bochum hatte entmutigen lassen.

In der Anfangsphase hatten nur die Cottbuser aufs Tor geschossen. Ihr erster Schuss ging allerdings prompt nach hinten los. Verteidiger Kristijan Ipsa köpfte einen Eckball von Mimoun Azaouagh ins eigene Netz. Dann gingen die Lausitzer dazu über, das gegnerische Tor anzuvisieren, wenn auch zunächst ohne Erfolg. Im zweiten Versuch traf Daniel Ziebig immerhin die Querlatte. Nach dem flotten Start stagnierte die Partie für längere Zeit auf mäßigem Niveau. Der VfL tat nur noch das Nötigste, um seinen Vorsprung zu halten, und Cottbus zu wenig, um den Ausgleich zu erzielen. Erst kurz vor der Pause erwachten beide Mannschaften wieder aus dem Halbschlaf. Der Bochumer Stürmer Stanislav Sestak erhöhte mit seinem neunten Saisontor auf 2:0, drei Minuten später gelang seinem Cottbuser Gegenüber Michal Papadopulos der Anschlusstreffer.

Nach der Pause setzte Cottbus die Bochumer stärker unter Druck, zunächst ohne Erfolg. Bei einem Gegenstoß stellte Auer den alten Abstand zu Gunsten der Heimelf wieder her, versetzte dem Gegner aber nicht den entscheidenden Schlag. Schon Sekunden später half der Bochumer Schlussmann Jan Lastuvka Cottbus ins Spiel zurück. Mit einem Fehlgriff revanchierte er sich für das Eigentor und versetzte Ervin Skela in die Lage, den Rückstand wieder zu verkürzen.

Im zweiten Durchgang handelte der VfL zumeist nach dem Motto: Verwalten geht vor gestalten. Einwechselspieler Branko Jelic bestrafte die Bochumer Konzentrationsschwächen mit dem Ausgleich und flößte Cottbus im Kampf gegen den Abstieg wieder Hoffnung ein. Die Bochumer halten sich bei sieben Punkten Vorsprung zwar weiter von der Abstiegszone fern, zeigten sich aber außerstande, den Sieg in Bremen zu veredeln. „Es ist ärgerlich, dass wir es nicht schaffen, die Big Points zu machen“, sagte VfL-Verteidiger Philipp Bönig.

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