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Sport: Crosslauf soll deutsche Athleten voranbringen

Berlin - In den Siegerlisten des Berliner Cross-Country-Laufes finden sich eine Reihe von Athleten – Bodo Tümmler, Dieter Baumann, Charlotte Teske –, die zu den besten deutschen Läufern der vergangenen Jahrzehnte gehören. Am Sonntag wird das Rennen des SCC-Running mit Distanzen zwischen 1,1 und 8,8 km zum 42.

Berlin - In den Siegerlisten des Berliner Cross-Country-Laufes finden sich eine Reihe von Athleten – Bodo Tümmler, Dieter Baumann, Charlotte Teske –, die zu den besten deutschen Läufern der vergangenen Jahrzehnte gehören. Am Sonntag wird das Rennen des SCC-Running mit Distanzen zwischen 1,1 und 8,8 km zum 42. Mal gestartet (Stadion Eichkamp an der Harbigstraße, ab 10.30 Uhr).

Der Lauf war 1964 der Ausgangspunkt für die Entwicklung der großen Berliner Läufe, darunter der Berlin-Marathon, der Frauenlauf oder der Halbmarathon. Doch die besten deutschen Läufer werden am Sonntag nicht am Start sein. Das liegt auch daran, dass es in der Ära nach Dieter Baumann und Uta Pippig immer weniger Langstreckenläufer gibt, die mit der internationalen Konkurrenz halbwegs Schritt halten können.

Besonders eklatant ist der Rückstand im Marathonbereich der Männer. Beim Frankfurt-Marathon am Sonntag war der beste deutsche Läufer erst nach der schnellsten Frau im Ziel. Der Rückstand zum kenianischen Sieger Wilfred Kigen (2:08:29 Stunden) betrug über 18 Minuten. Das sind Welten. Auch beim Berlin-Marathon war der beste Deutsche nicht vor der Siegerin Mizuki Noguchi (Japan/2:19:12) im Ziel. Der schnellste Marathonläufer aus dem Bereich des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) war in diesem Jahr langsamer als die schnellste Frau der Welt, Paula Radcliffe (Großbritannien/2:17:42).

Laufsport-Fachleute kritisieren, dass im Langstreckenbereich in Deutschland generell viel falsch gemacht wird. Ein Punkt ist dabei auch der Crosslauf. Er gilt als eine entscheidende Trainingsgrundlage. „Mit dem Crosslaufen hat meine Karriere begonnen. Vor meinen besten Straßenläufen habe ich immer auch im Crossgelände trainiert“, sagt die dreimalige Berlin-Marathon-Siegerin Uta Pippig und fügt hinzu: „Es müsste vom Verband eine Crosslaufserie geben.“

Eine derartige Serie gab es schon vor einigen Jahren. „Entgegen anderer Aussagen gibt es vom DLV keinerlei Initiativen, um den Crosslauf zu fördern“, sagt Horst Milde, der einst einer der Initiatoren des ersten Berliner Crossrennens 1964 war und später den Berlin-Marathon leitete. Auch um ein Zeichen zu setzen, hält SCC-Running am Crosslauf fest. „Wir hoffen auf eine Trendumkehr“, sagt Geschäftsführer Rüdiger Otto.

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