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Große Sache. Weltmeister Michael Smith mit dem Pokal.

© IMAGO/Pro Sports Images / IMAGO/Ian Stephen

Darts-Weltmeister Smith : In 44 Tagen an die Weltspitze

Bis November 2022 wurde Michael Smith noch immer als Sieger des „Shanghai Darts Masters“ angekündigt, weil er keine größeren Titel vorzuweisen hatte. Das hat sich schnell geändert.

Als der letzte Pfeil im Alexandra Palace geworfen war, tobten die Fans und wenig später verneigte sich die Darts-Elite geschlossen vor Michael Smith. Erstmals Weltmeister, erstmals Weltranglistenerster, erster und einziger Neun-Darter bei dieser WM: Das alles hatte der „Bully Boy“ an einem denkwürdigen Dienstagabend in London vollbracht und sich damit im Geschichtsbuch der Trendsportart verewigt.

Mit dem 7:4-Erfolg über den als Favoriten gehandelten Niederländer Michael van Gerwen krönte sich Smith im Alexandra Palace von London. „Ich möchte diesen Sport übernehmen, aber Michael ist immer noch hier“, sagte Smith in Richtung von Michael van Gerwen, der sich als äußerst fairer Verlierer präsentierte.

„Heute geht es nicht um meine vergebenen Chancen, heute geht es darum, Michael Smith zu gratulieren. Großartig gemacht, genieß den Moment“, ließ „Mighty Mike“ in der Nacht zum Mittwoch nach einem der besten WM-Endspiele der Geschichte wissen. Auch der als Nummer eins abgelöste Gerwyn Price aus Wales und der als Weltmeister abgelöste Peter Wright aus Schottland gratulierten direkt und öffentlich. „Was für ein Finale“, schrieb Price bei Twitter. 

Ich möchte diesen Sport übernehmen, aber Michael ist immer noch hier.

Sieger Michael Smith zu Verlierer Michael van Gerwen

In gerade einmal 44 Tagen hat der 32 Jahre alte Engländer Smith alle seine eigenen Makel behoben und die Rangordnung der Darts-Welt geändert. Der Sieg beim Grand Slam of Darts im britischen Wolverhampton war sein erster Major-Titel, zuvor war Smith noch immer als Champion des Shanghai Darts Masters angekündigt worden. Gut sechs Wochen später hat er den Gipfel seiner Sportart erklommen und mit dem 7:4 in dem turbulenten Finale letzte Zweifel an seiner Tauglichkeit für einen ganz großen Titel zerstreut.

Smith, der im Halbfinale den Deutschen Gabriel Clemens besiegt hatte, bekommt zudem ein Preisgeld von 500.000 Pfund (rund 565.000 Euro) und die 25 Kilogramm schwere Sid Waddell Trophy. Michael Smith, der vor dem Spiel als Außenseiter galt, schaffte sogar einen Neun-Darter.

Die Darts-WM beschert dem übertragendem Sender in Deutschland ein neues Quoten-Hoch

Der Saarländer Clemens hatte mit seiner Halbfinalteilnahme in seiner Heimat auch gesteigertes Interesse an dem Spiel mit den kleinen Pfeilen geweckt. Auchdsas Finale der Darts-Weltmeisterschaft hat dem TV-Sender „Sport1“ zum Abschluss der Titelkämpfe in London noch einmal eine starke Quote beschert.

Beim WM-Finale zwischen dem neuen Champion und Michael van Gerwen sahen laut dem Branchenportal „dwdl.de“ am Dienstagabend 1,72 Millionen Menschen zu. Bei den 14- bis 49-Jährigen war das Endspiel im Alexandra Palace am Abend gar Marktführer, wie das Portal am Mittwoch weiter ausführte.

Noch bessere Quoten hatte es am Montagabend beim Halbfinale mit dem deutschen Profi gegeben. Nach Angaben von Sport1 sahen im Schnitt 3,31 Millionen Zuschauer ab drei Jahren die 2:6-Niederlage von Gabriel Clemens gegen den späteren Weltmeister Smith. Dies sein ein Marktanteil von 11,7 Prozent. Neben Sport1 hat auch der Streamingdienst DAZN die Begegnungen der Darts-WM übertragen.

Der Sieg von Smith bedeutete auch eine Wachablösung im Darts: Mighty Mike“, wie van Gerwen genannt wird, hatte den wichtigsten Titel der Welt zuvor in den Jahren 2014, 2017 und 2019 gewonnen. Mit seiner Niederlage in seinem insgesamt sechsten WM-Finale verpasste der Niederländer auch die ersehnte Rückkehr auf Ranglistenplatz eins.

Michael Smith, der nach zwei Finalniederlagen im dritten Versuch erfolgreich war, führt seit Mittwoch das Ranking vor dem Schotten Peter Wright und van Gerwen an. (dpa)

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